Ursache Abwrackprämie Automarkt: EU-Staaten hängen Deutschland ab

Frankfurt/Main (RPO). Während die Abwrackprämie in Deutschland beendet ist, dauert sie in zahlreichen anderen Ländern Europas an. Deswegen zeigt sich der EU-Automarkt im Januar insgesamt fester. Die Zahl der verkauften Neuwagen in den 27 Staaten erhöhte sich um 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Automarkt in Europa ohne Deutschland
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Der Automarkt in Europa ohne Deutschland

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Wie der Verband der Europäischen Autohersteller (ACEA) am Dienstag in Brüssel weiter mitteilte, wurden in den EU-Staaten in 1,1 Millionen Neuwagen verkauft. Der Anstieg der Autoverkäufe habe sich damit fortgesetzt. Im Vergleich zum Januar 2008 seien die Neuzulassungen in der EU allerdings um 17,3 Prozent gesunken.

Laut ACEA wurden innerhalb der EU die kräftigsten Zuwächse in Portugal (plus 62,1 Prozent), Schweden (plus 37,4 Prozent) und Dänemark (plus 36,7 Prozent) verzeichnet. Auch auf den meisten größeren Märkten - wie in Frankreich (plus 14,3 Prozent), Spanien (plus 18,1 Prozent), Großbritannien (plus 29,8 Prozent) und Italien (plus 30,2 Prozent) - seien mehr Neuwagen verkauft worden als vor einem Jahr. In Deutschland seien die Neuzulassungen hingegen zurückgegangen (minus 4,3 Prozent), was auf das Auslaufen der Abwrackprämie im Herbst vergangenen Jahres zurückzuführen sein dürfte.

Plus von 11,6 Prozent für VW-Gruppe

Die Volkswagen-Gruppe verkaufte den Angaben zufolge im Januar in Europa 11,6 Prozent mehr Autos. BMW setzte europaweit 5,0 Prozent mehr Neuwagen ab, während Daimler 15,0 Prozent weniger Autos verkaufte als vor einem Jahr. Deutlich mehr Kunden verzeichnete die Renault-Gruppe: Bei dem französischen Hersteller stiegen die Autoverkäufe im Januar um 60,0 Prozent.

Zuvor hatte bereits der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitgeteilt, dass sich das Pkw-Geschäft im Januar auf den meisten internationalen Märkten positiv entwickelt habe. Viele Märkte seien mit einem Absatzplus ins Jahr 2010 gestartet, erklärte der VDA in Frankfurt am Main. Vor einem Jahr war die Automobilnachfrage aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise weltweit eingebrochen.

Laut VDA übertraf die Anzahl der Neuzulassungen in Westeuropa mit mehr als einer Million Pkw das Vorjahresergebnis um 16 Prozent. Allerdings dürfte aufgrund der auslaufenden Verschrottungsprogramme die Nachfrage in den kommenden Monaten in Westeuropa deutlich schwächer ausfallen, hieß es.

Die neuen EU-Länder hingegen hätten im Januar abermals einen Absatzrückgang verzeichnet, der mit 23 Prozent etwas geringer ausgefallen sei als im vorigen Jahr. Auch in Russland sei die Nachfrage schwach geblieben.

US-Markt stabilisiert

Auf dem US-Markt habe sich der Absatz von Light Vehicles im Januar hingegen weiter stabilisiert, teilte der Verband weiter mit. Mit 695.700 Fahrzeugen hätten die Verkäufe von Pkw und Light Trucks das Vorjahresergebnis um gut sechs Prozent übertroffen. Die Nachfrage nach deutschen Marken habe sich dabei deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt und einen Zuwachs von fast einem Viertel verbucht. Entsprechend hätten die deutschen Marken ihren Marktanteil weiter auf 8,2 Prozent gesteigert.

In Brasilien betrug das Absatzplus den Angaben zufolge gut 6 Prozent, in Japan knapp 25 Prozent, in China 121 Prozent und in Indien fast 37 Prozent.

(DDP/kpl)
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