Fotos Die Elektroflitzer vor dem Start
1452 Elektroautos fuhren zuletzt laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) auf deutschen Straßen. Die Hersteller unternehmen alle Anstrengungen, damit es mehr werden. Der Mini E beispielsweise wird global getestet: in Berlin, London, Los Angeles und New York. 500 Wagen fahren derzeit mit dem 204 PS starken Elektromotor herum. Der Lithium-Ionen-Akku wiegt 260 Kilo und ist auf der Rückbank verstaut. Das macht den E-Mini zum Zweisitzer. Serienstart ist für 2015 angepeilt.
Im Alltagstest befindet sich seit Dezember die neue Generation des Smart Electric Drive, von dem 1000 produziert worden sind. Mit größeren Stückzahlen rechnen die Stuttgarter nicht vor Ende 2012. 135 Kilometer soll der Zweisitzer mit einer Stromladung schaffen, dann muss er an die Steckdose – zum Glück reicht eine normale.
Neu ist die Mercedes A-KlasseE-Cell. Der elektrifizierte Stuttgarter ergänzt ab Oktober das Angebot. Geplant ist zunächst eine Kleinserie von mehr als 500 Fahrzeugen, die für vier Jahre (oder 60.000 Kilometer) an ausgewählte Kunden vermietet werden sollen.
Das Design ist aufsehenerregend – ab 2011 will Renault mit der Elektro-Variante Renault Kangoo ZE auch das grüne Gewissen beruhigen. Vorteil: Die Lithium-Ionen-Batterie passt platzsparend unter den Boden des Autos. Allianz-Partner Nissan kommt noch in diesem Jahr mit dem ersten reinen Elektro-Serienmodell, dem Leaf, in den USA und in Japan auf den Markt.
Noch ist es eine Studie, die BMW derzeit in Detroit als Weltpremiere präsentiert: der BMW 1er Active E. Stärke: Anders als beim Mini sind die Akkus dort untergebracht, wo früher der Tank war. Das lässt Platz für vier Fahrgäste. Und bei der Reichweite von 240 Kilometern stellt der Bayer die Konkurrenz deutlich in den Schatten.
Opel bastelt an seinem elektrischen Opel Ampera, der ein Schwestermodell des in Detroit erneut gezeigten Chevrolet Volt ist. In Rüsselsheim rechnet man damit, dass das Modell 2011 serienreif sein könnte.
Der Mitsubishi i-MiEV und Citroen C-zero sind enge Verwandte des Peugeot Ion, der Ende des Jahres auf den Markt kommen soll. Die Besonderheit: Der Elektro-Viertürer bezieht seine Energie aus einer Lithium-Ionen-Batterie, die innerhalb von sechs Stunden aufgeladen ist. Eine Schnellladung von 80 Prozent der Batterie dauert nur 30 Minuten.
Das ist das Basismodell für den Peugeot: Der Mitsubishi i-MiEV. In Kleinserien fährt er bereits in Asien und Europa. Für 2010 soll die Fertigung von geplanten 4000 auf 5000 und für 2011 auf über 10.000 Einheiten erhöht werden.
Eine Testflotte von Elektroautos will Volvo ab 2011 mit 50 Stromflitzern auf Basis des Volvo C 30 auf die Straße bringen. Zu sehen ist das Fahrzeug zum ersten Mal ebenfalls in Detroit. Auf den Privatmarkt könnte es 2014 kommen. Der Viersitzer wird von einem 82 kW/111 PS starken Elektromotor angetrieben. Die Reichweite: 150 Kilometer.
Renault-Partner Nissan hat voriges Jahr den Nissan Leaf vorgestellt, der 2010 zuerst über die Straßen von Japan und Nordamerika rollen soll. Gegen Ende des Jahres könnte er aber auch bei uns zu sehen sein. Links Nissan-Chef Carlos Ghosn bei der Premiere.
Zu den Elektro-Autos, die Renault ab 2010 produzieren will, gehört auch die Limousine Renault Fluence ZE. Der coupéhafte Viertürer besitzt einen Elektromotor mit 70 kW/95 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 226 Nm. Die Reichweite mit vollständig aufgeladener Batterie beträgt 160 Kilometer. Dank eines „Quickdrop“-Wechselsystems kann die Batterie in weniger als drei Minuten ausgetauscht werden.
Ebenfalls aus der Elektroschmiede der Franzosen entspringt 2010 der Renault Zoe ZE. Das Modell vertritt mit 4,1 Metern Länge und 2,6 Metern Radstand das Maßkonzept der Kompaktklasse. Der Clou: Das Dach des Zoe wirkt wie eine isolierende Membran, die vor Hitze und Kälte schützt. Wabenförmige Photovoltaik-Zellen wandeln Sonnenenenergie in elektrische Energie um.
Und Renault zum Vierten: Der Renault Twizy ZE Concept verkörpert mit kompakten 2,3 Metern Länge und nur 1,1 Metern Breite eine völlig neue Studie für den Innenstadtverkehr. Fahrer und Beifahrer sitzen hintereinander. Für die Fortbewegung sorgt der Elektroantrieb mit 15 kW/20 PS und 70 Nm maximalem Drehmoment, das ab dem Start zur Verfügung steht. Die Spitzengeschwindigkeit ist auf 75 km/h begrenzt, die Reichweite beträgt bis zu 100 Kilometer.
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn präsentierte auf der IAA in Frankfurt den Kleinstwagen VW e-up, der aber erst 2013 in den Handel kommen soll. Ob sich bis dahin infolge der neuen Kooperation mit Suzuki andere Perspektiven ergeben, bleibt abzuwarten.