Citroens Premiummarke DS Eigenständige Göttinnen

Paris · Citroen zielt mit seiner neuen Sub-Marke DS auf Premiumkunden. Wie genau die überzeugt werden sollen, haben die Franzosen anhand eines Konzeptfahrzeugs gezeigt. Und dafür tief in die Trickkiste gepackt.

Citroens Nobelmarke DS
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Im März 2010 läutete Citroen mit dem DS3 die Geburt der Sub-Marke DS ein. Über vier Jahre und 500.000 verkaufte Fahrzeuge später soll das Kürzel DS zu einer eigenständigen Marke werden.

Inspiriert von der legendären DS aus dem Jahr 1955, die durch avantgardistisches Design und intelligente Technik ihrer Zeit voraus war, wurde jetzt ein Konzeptfahrzeug vorgestellt, das den nicht unbescheidenen Name Divine DS (die Göttliche) trägt. Das sportliche Coupé will jedoch keinen Ausblick auf ein künftiges Modell geben, sondern zeigen, in welche Richtung die neue Marke strebt. Und die führt anders als bei Citroen, weg vom Volumen- hin zum Premiumsegment.

Enthüllt wurde die Divine DS in Paris. Und das nicht durch Zufall: DS will gezielt typisch französische Stil-Elemente übernehmen, den Lifestyle der Modemetropole in künftige Modelle transportieren und dabei technisch wieder Vorreiter sein. Das knapp 4,20 Meter lange und nur 1,35 Meter hohe Fahrzeug hat einen breiten Kühlergrill aus Chrom, schmale Lichtschlitze, gegenläufig öffnende Türen, 20 Zoll große Räder und ein knackiges Heck. Eine besondere Rolle spielt das Licht.

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Swarovski-Steinchen kombiniert mit Lasertechnik, lassen das Licht lebendig wirken. Jedes Scheinwerfermodul hat zwei Laserdioden, die 50 Prozent kräftiger scheinen als konventionelle LED-Leuchten. Die Laser die über Glasfasern exakt ausgerichtet werden, leuchten erst ab einer Fahrgeschwindigkeit von 60 km/h - darunter wird gedimmt.

Aber auch bei Gegenverkehr wird die Leuchtstärke automatisch heruntergeregelt, um nicht zu blenden. Am Heck sind die LED-Rückleuchten dreidimensional herausmodelliert und spielen über unterschiedliche Reflektoren mit dem Licht.

Eine Heckscheibe gibt es nicht. An der Stelle finden sich lichtdurchlässige Facetten, die an Schuppen eines Reptils erinnern. Laut DS-Designchef Thierry Metroz wird der Blick nach hinten künftig über Kameras gesteuert. Alles soll digitalisierter und viel moderner werden. "So wie die erste DS zur damaligen Zeit ein Zukunftsbote war, so sollen es auch die DS-Modelle jetzt werden", fügt DS-Generalmanager Yves Bonnefont hinzu.

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Etwas Besonderes ist das Interieur. In nur 15 Minuten sollen sich die Verkleidung des Armaturenbretts und der Türschweller auswechseln lassen. Ähnlich wie die Franzosen mit den "Air-Bumps" beim neuen Citroen C4 Cactus begonnen haben, kann beim Divine DS je nach Laune zwischen drei unterschiedlichen "Dresscodes" gewählt werden.

Kohlestofffaser und Leder gibt es in der nüchternen Ausstattung "Male". Mit "Parisienne Chic" zieht Haute-Couture ins Fahrzeug: Elfenbeinfarbiges Leder mit Seidensatin, das mit Perlen und Kristallen von Swarovski bestickt ist. "Fatale Punk" ist der Rocker unter den DS-Klamotten und macht das Innenleben mit schwarz gestepptem Leder düsterer.

Auch technisch haben die Franzosen einiges für Fahrer und Passagiere in die Divine DS-Studie rein gepackt. Alle Funktionen werden über ein 10,4 Zoll großes Touchscreen angezeigt. Die Informationen für den Fahrer laufen digital über Bildschirme, außerdem gibt es ein Head-Up-Display. Gesteuert wird mit einem rechteckigen Lenkrad.

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Angetrieben wird die Studie durch einen 1,6 Turbo-Benziner mit Direkteinspritzung und 199 kW/270 PS. Das maximale Drehmoment gibt Citroen mit 330 Newtonmeter zwischen 1.900 und 5.500 Umdrehungen an. Mit Euro 6 kommt der Motor auf einen CO2-Ausstroß von 145 Gramm pro Kilometer. Das entspricht einem Normverbrauch von rund 6,2 Litern.

Bislang hat DS in Europa drei Modelle in Portfolio. Neben dem Kleinwagen DS3, der auch als Cabrio erhältlich ist, steht noch der kompakte DS4 sowie die kompakte Limousine DS5 zur Wahl. Bald soll die Produktpalette aus mindestens sechs Modellen bestehen. Wobei kein sportliches Coupé wie die Divine DS zu erwarten ist. Die Studie dürfte so nie in Serie gehen - aber, verspricht Metroz, in künftigen DS-Versionen wird sich manches Designmerkmal wiederfinden.

(csr)
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