Feuergefahr und Radverlust Fiat Chrysler und GM holen 1,6 Millionen Autos zurück

Detroit · Schon wieder müssen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen werden: Die Autobauer Fiat Chrysler und General Motors lassen wegen gefährlicher Defekte 1,6 Millionen Autos überprüfen.

Fiat Chrysler und General Motors holen 1,6 Millionen Autos zurück
Foto: dpa

Allein GM will 1,4 Millionen Fahrzeuge verschiedener Modelle wegen möglicher Öllecks und Brandgefahr überprüfen. Fiat Chrysler orderte fast 94.000 Jeep Cherokee zurück, weil die Klimaleitungen Feuer fangen könnten. Zudem muss der Konzern mehr als 86.000 Ram-Pickups überprüfen, bei denen Räder durch einen Bruch der hinteren Achswelle abfallen könnten.

Die meisten der betroffenen Fahrzeuge sind auf den Straßen Nordamerikas unterwegs. Beim US-Giganten GM ist das Problem der Öllecks nicht neu. Vielmehr handelt es sich um die dritte Rückrufaktion innerhalb von sieben Jahren wegen desselben Defekts. Dieser sei in den ersten beiden Rückholwellen 2008 und 2009 nicht behoben worden, teilte der Konzern mit. Demnach gerieten rund 1300 Autos in Brand, nachdem sie bei Händlern zur Reparatur gewesen waren.

Zudem bestellte GM 500.000 Autos ein, die bei früheren Rückrufen nicht repariert worden waren, wie GM-Sprecher Alan Adler sagte. Der jüngste Rückruf umfasst den Angaben zufolge unter anderem den Pontiac Grand Prix und den Buick Regal der Baujahre 1997-2004, den 2000-2004er Chevrolet Impala sowie die Modelle Chevrolet Lumina und Oldsmobile Intrigue der Baujahre 1998 und 1999.

Das Problem der Öllecks war 2007 bekanntgeworden, damals hatten sich 21 Autofahrer über Motorbrände beschwert, die fünf bis 15 Minuten nach dem Ausschalten der Fahrzeuge ausgebrochen waren. In einigen Fällen beschädigten die Flammen Garagen und Häuser. Warum GM diese jüngste Rückrufaktion nicht schon viel früher gestartet hat, wisse er nicht, sagte Adler.

Beim Jeep Cherokee von Fiat Chrysler sind die Klimaleitungen zu nahe am Auspuffkrümmer verlegt und könnten Feuer fangen, wie der italienisch-amerikanische Konzern mitteilte. Bisher sei nach Kenntnis des Konzerns dadurch aber niemand verletzt worden. Die US-Aufsichtsbehörden waren durch zwei Beschwerden über Rauch und Feuer in einigen der 2015er Cherokee-Jeeps aufmerksam geworden.

Beim Ram-Kleintransporter könnte sich die hintere Achswelle überhitzen und brechen. Damit bestehe die Gefahr, dass ein Rad abfalle, hieß es weiter. Fiat Chrysler erklärte, man wisse von einem Unfall aufgrund dieses Defektes, dabei sei niemand verletzt worden.

Unabhängig von dieser Rückrufaktion gibt Sicherheitschef Scott Kunselman nach einem konfliktreichen Jahr mit den US-Behörden seinen Posten bei Fiat Chrysler zum 30. November auf. Der Konzern hatte im Juli eine Rekordstrafe von 105 Millionen Dollar von der Behörde für Verkehrssicherheit aufgebrummt bekommen, weil er bei 23 Rückrufaktionen gegen Gesetze verstoßen hatte. Fiat Chrysler räumte Fehler ein. Kunselman hatte den Posten erst im August 2014 übernommen, viele der Probleme waren bereits zuvor aufgetreten.

(ap)
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