Markenwechsel beim Autokauf Ford räubert bei Opel und VW

Frankfurt · Wechsel- und Stammwähler gibt es nicht nur bei politischen Abstimmungen, sondern auch bei der Wahl eines neuen Autos. Dabei spannt so manche Marke ihrer Konkurrenz die Käufer aus.

150. Geburtstag Henry Ford
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Obwohl die Pkw-Neuzulassungen hierzulande stagnieren oder sinken, gibt es einige Autohersteller auf dem deutschen Markt, deren Fahrzeugabsatz wächst. Sie jagen anderen Marken deren Kunden ab. Wer bei wem räubert, hat jetzt eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Dataforce ermittelt.

Unter anderem haben die Neuzulassungen bei Ford im laufenden Jahr eine positive Entwicklung genommen. 44 Prozent Zuwachs im Vergleich zum durchwachsenen Vorjahr konnten die Kölner verzeichnen. Doch was fuhren Ford-Fahrer vorher?

Die Dataforce-Analyse von Loyalitäten und Wanderungsbewegungen hat ergeben, dass die Kunden der Kölner sozusagen fortfahren mit Ford fahren: 59 Prozent derjenigen, die ihren alten Ford abgegeben haben, entschieden sich erneut für die Marke. Zusätzlich kommen sechs Prozent der Kunden von Opel, fünf Prozent von Volkswagen.

Die Marke Kia, die in diesem Jahr drei Prozent über dem Vorjahr liegt, überzeugt ebenfalls ehemalige Fahrer von Opel oder Volkswagen. Nach Einschätzung der Analysten von Dataforce ist das allerdings bei einem so hohen Bestandskundenanteil der Wolfsburger und Rüsselsheimer normal.

VW muss sich trotzdem um die Marktführerschaft keine Gedanken machen: Die Marke hat laut der Untersuchung insgesamt die meisten wechselnden Kunden für sich gewinnen können.

Dabei haben die Wolfsburger aber auch Kunden an Konzerneigene Marken verloren. Die Tochtermarken Seat (plus 22 Prozent) und Skoda (plus acht Prozent) wachsen der Analyse zufolge vornehmlich durch Kunden, deren vorheriges Fahrzeug von der Muttergesellschaft kam. 17 Prozent der neuen Seat-Fahrer war vorher in einem Volkswagen unterwegs, bei Skoda fuhren sogar 18 Prozent der Neukunden zuvor einen VW.

Eine ähnliche Entwicklung nahm Renaults Günstig-Tochter Dacia, die in diesem Jahr ein Absatzplus von einem Prozent verzeichnen können: Bei 16 Prozent dieser Kunden war das vorherige Fahrzeug ein Renault.

Nicht zu unterschätzen ist nach dem Fazit der Analysten auch Hyundai. Die Koreaner liegen zwar in diesem Jahr unter den Absatzzahlen des Vorjahres. Sie haben allerdings bereits 1715 Kunden von VW erobert, selbst aber nur 350 preisgegeben.

(SP-X)
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