Autofahrer meiden Werkstätten Hohe Spritpreise werden zum Sicherheitsrisiko

Düsseldorf (RPO). Seit Wochen müssen die Autofahrer beim Besuch an der Tankstelle tief ins Portemonnaie greifen. Die Preise für Benzin und Diesel bewegen sich auf einem konstant hohen Niveau – zum Ärger der Verbraucher. Die hohen Benzinpreise aber sorgen nicht nur für Unmut, sie könnten indirekt zu einem Sicherheitsproblem werden. Das befürchtet der Tüv.

Tüv: Die schrägsten Ausreden der Autofahrer
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Foto: Tüv Rheinland

Düsseldorf (RPO). Seit Wochen müssen die Autofahrer beim Besuch an der Tankstelle tief ins Portemonnaie greifen. Die Preise für Benzin und Diesel bewegen sich auf einem konstant hohen Niveau — zum Ärger der Verbraucher. Die hohen Benzinpreise aber sorgen nicht nur für Unmut, sie könnten indirekt zu einem Sicherheitsproblem werden. Das befürchtet der Tüv.

Auf Deutschlands Straßen ist ein gefährlicher Trend erkennbar: Immer mehr Autos sind mit teils erheblichen Mängeln unterwegs. Bereits im März diesen Jahres hatte die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) alarmierende Zahlen für 2010 veröffentlicht. Jedes zweite Auto ist der GTÜ zufolge mit Mängeln unterwegs. Die anhaltend hohen Benzinpreise könnten diesen Trend verschärfen.

Das befürchtet die Kfz-Überwachungsgesellschaft des Tüv Süd. Sie warnt, dass die anhaltend hohen Preise für Benzin und Diesel sich indirekt zum Sicherheitsrisiko entwickeln. Der Tüv geht davon aus, dass immer mehr Autofahrer vorgeschriebene Wartungen oder Werkstattbesuche bei technischen Problemen hinauszögern - und die Fahrzeuge damit zu einer rollenden Gefahr im Straßenverkehr werden.

"Wir verfolgen den Trend mit Sorge, die steigenden Kosten an der Zapfsäule bei der Wartung der Fahrzeuge wieder herein zu sparen", sagt Sprecher Bernhard Kerscher. So ist dem Unternehmen zufolge die Tendenz zu erkennen, dass der Versuch unternommen wird, steigende Kosten durch das Auslassen von Wartungsintervallen zu kompensieren oder notwendige Reparaturen auf die lange Bank zu schieben.

Besondere Gefahr bei jungen Autobesitzern

Für den Tüv stellt die Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen eine besondere Gefahr dar. Aufgrund niedrigerer Anschaffungskosten fährt diese Gruppe meist ältere Autos, die intensiver gewartet und häufiger repariert werden müssen als neuere Fahrzeuge. Da die Benzinpreise auf Rekordniveau stagnieren und das Geld insgesamt knapper werde, würden notwendige Werkstattbesuche oftmals vermieden.

Auch würden immer mehr Autobesitzer ihre Wägen notdürftig selbst reparieren oder Billigstreparaturen vornehmen lassen, anstatt ihr Auto in eine Fachwerkstatt zu bringen. Spitzenreiter in der GTÜ-Mängelstatistik ist über alle Altersklassen hinweg mit 24,4 Prozent (2009: 23,6) die Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik". Auf Platz zwei folgen die Mängel an der "Bremsanlage" mit 18,6 Prozent (2009: 18,1). Den dritten Platz belegen "Achsen/Räder/Reifen/Aufhängungen" mit 17,6 Prozent (17,1).

(rpo/nbe)
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