Grüne fordern Offenlegung von Geschäftsvorgängen Seehofer: Manipulationen des ADAC überraschen nicht

Berlin · Den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) wunderten die Daten-Manipulationen beim ADAC nicht. Sie hätten ihn nicht überrascht, denn er habe sich auch über andere Zahlen in der Vergangenheit gewundert, sagte Seehofer vor einer CSU-Vorstandssitzung. Die Grünen fordern den ADAC auf, sämtliche Geschäftsvorgänge offenzulegen.

"Wut auf den gelben Giganten"
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Foto: dpa, Federico Gambarini

"Im Zusammenhang mit der Maut habe ich mich immer gefragt, wie man zu solchen Schlussfolgerungen kommen kann", sagte Seehofer. Die CSU habe immer andere Zahlen etwa zu Einnahmen aus der Maut gehabt. "Am besten ist jetzt: alles auf den Tisch, Transparenz, und nach Möglichkeit eine unabhängige, objektive Prüfung", sagte er.

Die Grünen forderten den ADAC zur Offenlegung sämtlicher Geschäftsvorgänge auf. "Ein Verein wie der ADAC darf seinen Mitgliedern nichts verheimlichen. Der ADAC muss deshalb sämtliche Geschäftsvorgänge offenlegen", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Stephan Kühn. "Er muss zeigen, wie die Mitgliedsbeiträge verwendet werden", forderte Kühn. "Das größte Problem ist die Struktur des ADAC. Man kann nicht gleichzeitig der größte Mitgliederverein Deutschlands sein wollen und wie ein profitorientiertes Unternehmen arbeiten", so Kühn. Der ADAC müsse darüber aufklären, ob es weitere Manipulationen gegeben habe.

Der Verband der Deutschen Autoindustrie erklärte: "Es ist gut, wenn der ADAC vollständige Transparenz zum ,Gelben Engel' herbeiführt. Das ist dringend nötig, denn nur so kann die Glaubwürdigkeit des Verfahrens wiederhergestellt werden."

(mar)
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