Gebrauchter der Woche Hyundai Getz - Wenig Geld, wenig Mängel

Berlin · Gebrauchtwagenkäufer mit einem Hang zum Nüchternen ist manches egal. Zum Beispiel, dass das Auto optisch den Nerv der Zeit trifft, oder ob es das Modell überhaupt noch gibt. So gesehen stellt der 2009 eingestellte und auch beim Design etwas in die Jahre gekommene Hyundai Getz kein Hindernis dar. Und das Wichtigste: viele Mängel hat der Kleinwagen, den es für vergleichsweise wenig Geld gibt, nach einer Einschätzung des TÜV nicht: "Der Getz wirkt solide und überwiegend problemlos."

Der Hyundai Getz (2008)
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Der Hyundai Getz (2008)

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Bemerkenswert ist, was der TÜV in seinem "TÜV Report 2012" schreibt: "Jüngere Exemplare schneiden oft schlechter ab als die etwas betagteren." Das gilt allerdings nicht für Korrosion, die bei dem als Drei- und Fünftürer gebauten Wagen erst ab einem Alter von sieben Jahren ein Rolle spielt.

Rost setzt dann typischerweise an Kabelsteckern an, was zu Problemen mit der Elektrik führt. Zu den Schwächen des Getz zählen auch eine recht schwache Fußbremse sowie überdurchschnittlicher Ölverlust. Bis zum Baujahr 2006 registrierte der ADAC zudem defekte Kupplungen und entladene Batterien.

Facelift im Jahr 2005

Als der Schrägheckwagen 2002 erstmals angeboten wurde, galt sein Design durchaus noch als frisch. Vor allem im Vergleich zu den bisherigen Fahrzeugen der Koreaner stand der Getz fast schon für einen Neuanfang in Europa. Das Facelift von 2005 brachte dem recht weich abgestimmten Wagen neben einer neu gestalteten Frontpartie vor allem erstmals ein ESP, wenn auch nur als Option. 2006 wurde der Getz Cross im Offroad-Look eingeführt. 2009 folgte dem Getz der i20.

Als Motorisierung empfiehlt der TÜV den laufruhigeren Diesel mit vier Zylindern und 65 kW/88 PS, der 2005 den 60 kW/82 PS starken Dreizylinder ablöste. Rußfilter bot Hyundai für die Selbstzünder allerdings nicht an, so der TÜV weiter. Die Benziner seien recht zäh, das gelte speziell für die Automatikversion, deren 1,6-Liter-Aggregat außerdem ziemlich viel Lärm mache. Je nach Baujahr leisten die Ottomotoren zwischen 40 kW/63 PS und 78 kW/106 PS.

Günstigste Ausführung des Getz auf dem Gebrauchtwagenmarkt dürfte der 1,1-Liter-Benziner von 2002 mit 46 kW/63 PS sein: In der Schwacke-Liste wird das Einstiegsmodell für 2300 Euro geführt - bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 123 000 Kilometern. Ein jüngeres Exemplar wie der Getz 1.6 GLS mit 78 kW/106 PS von 2009 mit 39 000 Kilometern auf dem Tacho sollte demnach für 8250 Euro zu bekommen sein. Ein Diesel aus dem gleichen Jahr kostet laut Schwacke um die 5950 Euro. Diesen Preis nennen die Marktbeobachter für den Getz 1.5 CRDi VGT GLS mit 65 kW/88 PS und 60 300 Kilometern Laufleistung.

(dpa)
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