Wegen Gefährdung Kartenaktion gegen Falschparker

Krautheim (rpo). Wer hat sich nicht schon über zugeparkte Bürgersteige geärgert, auf denen man sich gerade noch zwischen Autos und Häusern durchzwängen kann. Nahezu unpassierbar sind solche zugeparkten Wege für Mütter mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer. Aus diesem Grund wollen sich Behinderte jetzt mit einer Kartenaktion gegen rücksichtslose Parker wehren.

"Viele Autofahrer fahren beim Anhalten schon gewohnheitsmäßig ganz rechts heran, möglichst nicht nur bis dicht an die Bordsteinkante, sondern mit zwei Rädern auf den Gehweg", erklärt der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK). Für Passanten mit Kinderwagen, Gehhilfe oder Rollstuhlfahrer sei dann häufig an einem auf dem Gehweg geparkten Fahrzeug Endstation. Ein Ausweichen für diese schwächsten Verkehrsteilnehmer ist dann nur über die befahrene Straße möglich.

Hinzu komme, dass nicht alle Bürgersteige so tief abgesenkt sind, dass der Rollstuhlbenutzer problemlos den Gehweg verlassen kann, erläutert der BSK. Um diesem Missstand abzuhelfen, hat der BSK gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht Hohenlohe e.V. und der Polizeidirektion Künzelsau jetzt erstmals eine Hinweiskarte herausgegeben, die den Autofahrer "freundlich aber nachdrücklich" auf sein rücksichtsloses Halten hinweist.

Die Karten können laut BSK mittels eines Haftklebestreifens schonend am Fahrzeug angebracht werden. "Wir wollten nicht warten, bis Personen zu Schaden kommen, um erst dann zu reagieren. Die Gehwegparker-Karten sollen diesen Gefährdungen künftig vorbeugen", betonte Gerhard Wolpert, Geschäftsführer der Deutschen Verkehrswacht Hohenlohe, der den Anstoß für dieses Projekt gab.

Die Karten können im 9er Block gegen Einsendung eines mit 55 Cent frankierten und adressierten Rückumschlages beim BSK e.V., Stichwort Gehwegparker-Karten", Altkrautheimer Straße 20, 74238 Krautheim, angefordert werden. Peter Strohbach, Mitglied des BSK-Vorstandes und selbst Rollstuhlbenutzer: "Diese Karten sollen zum Nachdenken anregen und künftiges Falschparken der Autofahrer verhindern."

(ap)
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