Kleine Allrad-Kraftpakete Minis mit maximaler Power

Köln · Die Mini-SUV zeigen Zähne. Nachdem sich die kleinen Crossover in den vergangenen zwei Jahren zum Trend gemausert haben, hat der Wettlauf um Leistung und Geschwindigkeit begonnen. Zumindest bei denjenigen Modellen, die über Allradantrieb verfügen und ihre Kraft so auch auf die Straße bringen können. Während Leistungswerte von 200 PS und mehr bei konventionellen Kleinwagen mit Frontantrieb eine Seltenheit sind, markieren sie bei den allradgetriebenen SUV eher die untere Grenze.

Kleine Minis mit viel Leistung
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Neuester Vertreter der kleinen Allrad-Renner ist der Nissan Juke Nismo, der Mitte Februar auf dem Markt kommt. Schon auf den ersten Blick zeigt das aggressive Bodykit des Japaners, das hier kein weichgespülter Softroader-Hochsitz für den Stadtverkehr vorfährt. Diese Signalwirkung soll nicht nur Aufmerksamkeit für den kleinen Crossover wecken, sondern auch gleich für die ganze Nismo-Familie. Denn Nissan holt seine bereits seit 1984 in Japan aktive Motorsportabteilung nach Europa und lässt sie nach und nach die Modelle seines Portfolios auf Hochleistung trimmen.

200 PS und und 200 km/h

Beim Juke setzt das Krafttraining beim bekannten 1,6-Liter-Turbobenziner an, der nun auf 147 kW/200 PS und ein Drehmoment von 250 Nm kommt. So wird der Spurt von null auf 100 km/h in rund acht Sekunden absolviert, maximal sind 200 km/h drin. Für die Kraftübertragung sorgt ein stufenloses Getriebe. Wer lieber mit der Hand schaltet, muss mit der alternativ angebotenen Frontantriebsversion vorlieb nehmen, die an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt ist. Preise für den Juke Nismo sind noch nicht bekannt, das bisherige Topmodell mit 140 kW/190 PS und Allradantrieb kostet 25.290 Euro.

Aktuell einziger Wettbewerber für den kleinen Japaner ist der Mini Countryman John Cooper Works. Das kleine SUV trägt äußerlich die typischen Retro-Merkmale der Lifestyle-Marke, unter der Haube kommt die Top-Version des 1,6-Liter-Turbobenziners zum Einsatz, die auch in den anderen John-Cooper-Modellen Dienst tut. Im Allrader ist der Vierzylinder etwas stärker als in den frontgetriebenen Minis und kommt auf 160 kW/218 PS. Sieben Sekunden vergehen zwischen Start und Passieren der 100 km/h-Marke, maximal sind 225 km/h möglich. Die Preise für den starken Countryman starten bei stolzen 34.800 Euro. Auf einem ähnlichen Niveau dürfte der im März startende Ableger Paceman John Cooper Works liegen. Dieser erhält den gleichen Antrieb, aber eine coupéhaft zugeschnittene Karosserie mit drei Türen und besonders dynamischer Anmutung.

In 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h

In die Reihe der kleinen Allrad-Kraftpakete gehört auch der Audi A1 Quattro. Der ist zwar äußerlich ein normaler Kleinwagen, hat aber vier angetriebene Räder und einen mächtigen Motor. Zudem gilt er als Vorbote für einen möglichen Q1, der 2014 als Konkurrenz für den Mini Countryman auf den Markt kommen könnte. Der in einer Kleinserie von 333 Fahrzeugen gebaute A1 Quattro wird von dem 265 PS starken 2,0-Liter-Turbobenziner angetrieben, der unter anderem auch den VW Golf R befeuert.

In Sachen Fahrleistungen stellt der Audi die Konkurrenz in den Schatten: bis Tempo 100 vergehen 5,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 245 km/h. Die Sportwagenwerte haben aber ihren Preis: 49.900 Euro kostet der Allrad-A1 — so viel wie ein gut ausgestatteter Audi A6. Die Produktion ist trotzdem bereits ausverkauft.

Konkurrenz bekommt der A1 Allroad und sein möglicher Q-Ableger künftig vielleicht auch aus dem eigenen Konzern. VW will laut "Auto Bild" ab 2016 ein Polo SUV auflegen, das sich der Technik des Konzernbruders Skoda Yeti bedient. Neben zahlreichen Brot-und-Butter-Motoren soll der Wolfsburger in der besonders sportlichen R-Version auch einen 231 PS starken Turbobenziner erhalten. Der leistungsmäßige Ausbau der VW-Kleinwagenfamilie ist sowieso schon beschlossene Sache, da die Marke seit diesem Jahr mit dem Polo in der WRC-Rallye-Weltmeisterschaft mitfährt. Auch der Allradantrieb könnte aus dem Motorsport-Engagement übernommen werden.

(SP-X/sgo/das)
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