Fotos Qashqai und Co. - ungewöhnliche Autonamen
Woher kommen nur all' diese kuriosen Autonamen? Nissan nennt seinen neuen Kompaktler Qashqai. "Qashqai" ist ein durch die Wüste ziehender Nomadenstamm, der am Rande des Zagros-Gebirges im Südwesten des Iran lebt. Strategie der Japaner: Der "Stadt-Nomade" soll sich als idealer Wagen für das Stadtleben verkaufen.
Die Konkurrenz aus Korea taufte den Klassenkonkurrenten auf den Namen Cee'd. "Cee'd" spricht sich so ähnlich aus wie "Seed", das englische Wort für "Saat". Die Koreaner hoffen, dass ihre Saat aufgeht.
Noch ein Kompaktmodell: Der Toyota Auris löste den Corolla ab, der als meistverkaufter Wagen der Welt in die Geschichte einging. Ein schweres Erbe, das die Japaner dem Nachfolger im Namen jedenfalls nicht erleichtern wollten: Auris leitet sich vom lateinischen aurum, gleich Gold, ab.
Beim Skoda Roomster ist der Name Programm: „Room“ steht für einen großzügigen und variantenreichen Innenraum. Hinzu kommt die Anlehnung an „(Road)ster“, wodurch Dynamik und Emotion vermittelt werden sollen - nicht zuletzt weil im Roomster ein Panoramadach ein Roadster-Gefühl vermittelt
Als US-Autobauer darf man sich für die Europapremiere einen markanten Auftritt ausdenken. Ob der martialische Name "Caliber" für den muskelbepackten Kompakten von Dodge die ideale Lösung ist, sei dahingestellt. Die Amerikaner haben ihren Wortsinn "Qualität, Wert" im Auge gehabt.
Wer die Strategie von Renault zur Oberklasse-Limousine "Vel Satis" hört, müsste sich spontan verzaubern lassen: Ein Fantasiename mit dem man Luxus assoziiert, eine mysteriöse Insel, ein Ort voller Zauber. Dass das Modell nicht besser ankommt, kann nur am Design liegen.
Da muss man als Deutscher auch erst einmal drauf kommen: Der kleine "Aygo" von Toyota ist zwar ein Kunstname, aber an den englischen Ausdruck "I go" (Ich gehe) angelehnt. Dieser Name symbolisiert den Mobilitätsgedanken, der aktive Menschen ansprechen und repräsentieren soll.
Der "Rezzo" von Chevrolet ist eine Altlast, die die Amerikaner aus Daewoo-Zeiten mit sich schleppen. Während die jüngeren Modelle (Captiva oder Epica) reine Kunstnamen tragen, stecken hinter den älteren noch Bedeutungen. So soll "Rezzo" nach Chevrolet-Informationen so etwas wie „die Frische“ bedeuten.
Mit seinem pfiffigen Mini-Roadster "Copen" hat Daihatsu einen Kunstbegriff aus "Compact" und "Open" geschaffen.
Die "Göttin der Morgenröte" ließ Volkswagen mit seinem Cabrio "Eos" aufgehen. Es wird immer schwieriger, einsilbige Namen zu finden. Die meisten sind rechtlich geschützt.
Deswegen beschreitet man bei Hyundai demnächst neue Wege: Die Modelle werden alpha-numerisch benannt. So wird das künftige Kompaktmodell "i30" heißen - das dann weiter mit einem neuen Cityflitzer namens "i10" bis hoch zum "i50" als Nachfolger für den aktuellen "Grandeur".
Dann entfallen bei Hyundai etwas umständliche Wortschöpfungen wie "Getz" (Foto) oder "Atos"). Der Getz sollte sich vom englischen "Get it" ableiten. "Atos" von "A to Z".
Simpler kommt da der Hyundai "Matrix" daher, bei dem Filmfreunde gerne zuerst an den Klassiker mit Keanu Reeves denken, der aber in Wahrheit aus dem originären lateinischen Wortstamm entlehnt ist und eine abstrakten Struktur meint, die andere Dinge wie eine Matrize umgibt.
Citroen ist schon einen Schritt weiter wie Hyundai. Die alpha-numerische Bezeichnung ist vollzogen (bis auf Anhängsel wie "Pluriel" oder "Picasso"). Eine Weile taten sich die Franzosen mit ihrer Namensgebung schwer. Bestes Beispiel war das "X"-Zeitalter mit geradezu unaussprechlichen Modellen wie "Xsara" (Foto) oder "Xenia".
Noch anders stellt sich die Lage im neuen "SUV-Zeitalter" dar. Die "Sports Utility Vehicle" laufen dem guten alten Geländewagen zunehmend den Rang ab. Einer der wenigen Hersteller, der es sich getraut hat die Funktion auch direkt in den Namen einzupflanzen, ist Toyota: Der RAV4 steht als Abkürzung für "Recreational Active Vehicle with 4 wheel drive". Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies etwa "Fahrzeug mit Allradantrieb für die aktive Freizeitgestaltung". Na dann, viel Spaß!