Fotos Bugatti Chiron - wenn der Tacho bis 500 km/h reicht
Wenn sich der Multi-Milliardär etwas ganz Besonderes gönnt, dann ist es ein Bugatti. Das neueste Modell der Edel-Schmiede ist in Dimensionen unterwegs, von denen ein normaler Autofahrer höchstens träumen könnte
Nach vier Jahren Entwicklungszeit bringt Bugatti im Herbst den Chiron auf den Markt, hier parkt er vor dem Firmensitz in Molsheim
Wenn das 16-Zylinderaggregat mit Registeraufladung hinter den Sitzen grollend loswütet, fängt die Elektronik den Fahrer erstmals bei Tempo 380 ein, dann nocheinmal bei 420 km/h.
1.500 PS sind genug Power, um den Veyron-Rekord deutlich einzustellen. Die Vorbereitungen laufen, zum geplanten Maximal-Speed schweigen die Verantwortlichen eisern
Die speziell für den Chiron entwickelten Michelin-Reifen sind vorsichtshalber bis 470 km/h getestet, in der Spitze sogar bis 490 km/h. Übrigens auf einem Reifenprüfstand für Flugzeuge
Möglich macht die kaum zu fassenden Dimensionen das 1.500-PS-Aggregat: W16-Motor mit acht Litern Hubraum und vier Turboladern, 436 Kilo schwer, hier mit Getriebe
Die rund zwei Drittel größeren Abgasturbolader (links Chiron, rechts Veyron) werden jetzt zweistufig aufgeladen, so dass der Fahrer das volle Drehmoment (1.600 Nm) früh (ab 2.000 U/min) und lange (bis 6.000) spürt
Mit Leichtbau am ganzen Auto kompensieren wir das Mehrgewicht, das durch mehr Leistung und Drehmoment entsteht“, sagt Entwicklungsleiter Willi Netuschil
Das einzige nicht gewichtsoptimierte Teil am Chiron ist das Logo im markentypischen Hufeisen: Es ist aus massivem Silber
Flankiert wird das Hufeisen von den flachsten Voll-LED-Scheinwerfern im Autobau, die acht Leuchtquadrate sind neun Zentimeter hoch
Zeitlos ist das Design, aber mit Details an die man sich erinnert: Wie zum Beispiel die Mittelfinne, die sich über das gesamte Auto bis ins Heck zieht und die eine Reminiszenz an den Kamm des Vorkriegswagens Atlantic ist
Oder die Bugatti-Linie genannte, seitliche C-Spange, hinter der sich die Lufteinlässe für den Mittelmotor verbergen
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Den bleibensten Eindruck aber hinterlässt das Heck mit seiner umlaufenden Abrisskante. Das sieht nicht nur spektakulär aus, sondern sorgt auch dafür, dass während der Fahrt ein Sogeffekt entsteht, der die im Motorraum angestaute Luft abziehen lässt
Ein wenige Millimeter hohes, 1,60 Meter breites Lichtband mit 82 roten LEDs dient als Schlussleuchte, eingefasst in Aluminium
Weil das Teil zu schwierig zu produzieren war, wird die Alu-Spange nun aus einem vollen Block gefräst
Genauso aufwendig entstehen die Aluminium-Teile für den Innenraum, zum Beispiel Lenkrad und das Metall-Band in der Mittelkonsole
Im kompletten Innenraum gibt es fast kein Plastikteil. Nur am Anschnallgurt musste aus Sicherheitsgründen Kunststoff verwendet werden.
Der Fahrer blickt neben dem analogen Tacho - der bis 500 km/h reicht - auf zwei digitale Anzeigen, die er über Lenkradtasten bedient
Das Fahrer-Cockpit ist so konzipiert, dass man alle wesentlichen Funktionen vom Lenkrad aus steuern kann
Nach hunderten Stunden Handarbeit wird jeder fertige Chiron, der aus dem Atelier in Molsheim komm, noch einmal etwa 350 Kilometer auf der Straße getestet
Monocoque und Hinterwagen des Chiron sind aus Carbon
500 Exemplare wird es vom Chiron nur geben, gut 200 sind bereits verkauft