Von Golf bis Lybra Tops und Flops des Autojahres 2009

Flensburg (RPO). Endgültig abgehakt ist das Autojahr 2009 aus Sicht der Zulassungsstelle in Flensburg. Das KBA hat die Tops und Flops des Jahres veröffentlicht, das stark von der Abwrackprämie geprägt war. Jedes zehnte neue Auto war ein VW Golf. Der Mega-Flop war der Lancia Lybra.

Die Auto-Flops des Jahres 2009
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Hinter dem klarer denn je führenden Bestseller Golf von Volkswagen liegt ein Quintett aus vier Kleinwagen und dem kompakten Opel Astra vor früheren Hauptkonkurrenten aus der Mittelklasse, wie aus den jüngsten Angaben des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Sie trugen damit wesentlich zum besten Zulassungsergebnis seit 1992 von rund 3,8 Millionen Pkw (+23 Prozent) bei.

Mit zwei- und dreistelligem Zulassungsplus zum Vorjahr übertrafen VW Polo, Opel Corsa, Opel Astra, Skoda Fabia und Ford Fiesta jeweils klar die Absatzmarke von 100 000 Fahrzeugen. In einem starken Dezember-Endspurt schob sich der Polo noch vor den Corsa und der Astra überholte den Fabia. Die Führungsgruppe hatte auch zum Jahresende einen Vorsprung von mehr als 20.000 Zulassungen auf VW Passat, Mercedes C-Klasse, Audi A4 und BMW 3er. Diese verloren bei nur 37 Prozent Anteil gewerblicher Käufer zweistellig an Boden.

Skoda Fabia der einzige Ausländer

In den Top Ten des Zulassungsjahres findet sich mit dem kleinen Skoda Fabia nur ein ausländisches Modell, und dieses stammt von der tschechischen Tochter des Wolfsburger VW-Konzerns. Dieser stellt mit dem Golf (Kompaktklasse), Polo (Kleinwagen), Passat (Mittelklasse), Tiguan (Geländewagen), Touran (Vans) und Caddy (Utilities) in sechs der elf Segmente die Sieger. Der Golf erreichte dabei weit über das Dreifache der Zulassungen des zweitplatzierten Opel Astra, Tiguan und Caddy rund das Doppelte von Audi Q5 beziehungsweise VW Transporter. Der Touran verbuchte 58 Prozent mehr Neuanmeldungen als der Opel Zafira.

In der Oberen Mittelklasse siegte die Mercedes E-Klasse mit 48 221 Zulassungen vor dem 5er BMW und Audi A6. In der Oberklasse ließ der BMW 7er (7352) die Mercedes S-Klasse um 735 Wagen hinter sich, und bei den Sportwagen fand der Porsche 911 (6414) rund 300 Abnehmer mehr als der Audi TT.

Zweitbestes Importmodell ist der Fiat Punto, der mit 59.114 Zulassungen auch der meistgefragte Mini war. Dahinter folgen der Peugeot 207 (58.222) und der Fiat Punto (53.111). Außergewöhnliche Zuwachsraten erreichten dank Umweltprämie auch der Dacia Sandero (+705 Prozent auf 51.292 Anmeldungen) und der kleine Hyundai i20 (+4546 Prozent auf 10.984 Wagen).

Auch Golf profitiert von Abwrackprämie

Eine jüngste Statistik des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (Bafa) rückt zugleich Angaben gerade, nach denen vor allem ausländische Pkw von den jeweils 2500 Euro Abwrackprämie für rund 1,3 Millionen Altautos profitiert hätten. Danach erwarb mehr als jeder 10. Neuwagenkäufer (10,5 Prozent) als Ersatz für seinen verschrotteten Pkw einen Golf. 4,6 Prozent wählten einen Fabia (59.800), 4,3 Prozent einen Polo. Beim Corsa waren es 4,1 Prozent, beim Astra 3,8 Prozent. Stark gefragt waren laut Bafa auch Ford Fiesta, Fiat Panda und Punto.

Zu den Flops des Jahres zählen neuere, aber auch schon betagtere Pkw-Modelle, die maximal fünf Dutzend Käufer fanden. Es sind nicht etwa Luxuslimousinen von Bentley, Maybach, Rolls-Royce oder Maserati, teure Sportwagen oder große Geländewagen, sondern eher Alltagsautos, die wie Blei auf den Höfen der Händler standen. Sie reichen vom Mittelklasse-Lancia Lybra (7 Verkäufe) bis zur Oberklasse-Limousine Lexus LS (61). Nicht von den Kunden angenommen wird offensichtlich auch der Opel Signum (87 Zulassungen). Weitaus besser läuft da der neue Mittelklasse-Star der Rüsselsheimer Insignia (36.347).

Kleinwagen und Minis

Die volumenstärkste Kompaktklasse erreichte insgesamt 31 Prozent Zuwachs zum Vorjahr auf 1,085 Millionen Pkw. Die Kleinwagen legten um zwei Drittel auf fast 921.000 zu, während die Mittelklasse-Anmeldungen um 11 Prozent auf 477.000 Wagen zurückgingen. Die Minis verdoppelten zugleich ihre Zulassungszahlen auf knapp 368.000 Fahrzeuge. Sie waren damit erstmals das viertstärkste Segment und erzielten höhere Verkaufszahlen als Geländewagen oder Vans. Zweistellige Rückgänge verzeichneten auch die Obere Mittelklasse und die Oberklasse. Bei den Sportwagen waren es sogar 26 Prozent.

(DDP/kpl)
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