Kleiner Stadtflitzer aus Japan Toyota iQ ist ein intelligenter Lückenfüller

Düsseldorf · Der Toyota iQ zielt mit diesem Namen nicht nur auf seine Eigenschaften, sondern auch auf seine Konkurrenz. Das englische Wort "Smart" bedeutet "pfiffig, intelligent" - da ist "iQ", eine passende, etwas hintergründige Verneigung vor dem kleinen Japaner. Ein Test.

2011: Das ist der Toyota iQ
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2011: Das ist der Toyota iQ

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Vor allem glänzt der iQ mit einem ausgezeichneten Raumgefühl. Für den Notfall stehen hinten sogar noch zwei Plätze zur Verfügung. Allerdings sind die Verhältnisse gerade hinter dem Fahrersitz beengt. Nicht einmal Kinder werden von dem Platzangebot begeistert sein, es sei denn, der Fahrersitz wird weit nach vorne geschoben.

Die Armaturenlandschaft ist so übersichtlich wie durchdacht - und in hochwertig wirkenden Materialien ausgeführt. Das Ambiente ist modern und anspruchsvoll - von Plastikcharakter ist hier keine Spur.

Die von uns gefahrene Variante mit dem 66 kW/90 PS-Turbodiesel geht mit dem Nachdruck der 190 Newtonmeter zur Sache: In nur 10,7 Sekunden sind 100 km/h erreicht, die Spitze liegt bei abgeregelten 170 km/h. Auf die Vorderräder gebracht wird die Leistung über ein exakt schaltbares Sechsgang-Getriebe; ein automatisiertes Schaltgetriebe gibt es gegen Aufpreis.

Mit seinem Antrieb entfernt sich der Toyota iQ in der Diesel-Variante weit vom Smart Fortwo, bei dem sich der Selbstzünder bedutliche 16,8 Sekunden für den Standardsprint genehmigt und bereits bei 135 km/h die Segel streicht.

Geringer Verbrauch

Im EU-Zyklus liegt der iQ-Verbrauch bei glatten vier Liter pro 100 Kilometer, und im realen Betrieb wird es selten mehr. Der 32-Liter-Tank sorgt damit für ansehnliche Reichweiten. Während man sich den Antritt einer Langstrecke in anderen Kleinstwagen zweimal überlegt, stellen sie im iQ nicht die geringste Belastung dar: Er liegt stabil auf der Straße und ist nicht besonders seitenwindempfindlich.

Vor allzu ambitionierter Kurvenhatz sei an dieser Stelle hingegen abgeraten: In schnell gefahrenen Kurven schiebt der iQ kräftig über die Vorderräder, und das serienmäßige ESP hat seine liebe Mühe, den kleinen Japaner wieder auf Kurs zu zwingen.

Im Gegensatz zum konzeptionell radikaleren Smart stellt der Toyota iQ keine Ansprüche an die Leidensfähigkeit des Fahrers. Er ist einfach ein besonders kompakter und besonders schicker Kleinstwagen - allerdings kein besonders günstiger: Der iQ 1.4 D-4D kostet ab 15.700 Euro und bewegt sich mit Vollausstattung stramm auf die 20.000-Euro-Marke zu.

Dann ist er allerdings auch so edel ausgestattet, dass bei der britischen Nobelmarke Aston Martin die Argumente für das doppelt so teure iQ-Derivat Cygnet knapp werden dürften. Schon jetzt ist der iQ das angesagteste Stadtauto bei einer internationalen, zahlungskräftigen Kundschaft - und noch profitiert er vom Neuigkeitswert, den der Smart nicht mehr besitzt.

(SP-X/nbe)
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