Kundenvertrauen zurückgewinnen Toyota verordnet sich neue Offenheit

Tokio (RPO). Der japanische Autohersteller Toyota will das Vertrauen seiner Kunden zurückgewinnen. Hierzu soll in Zukunft offener mit Fehlern und Mängeln umgegangen werden. Dies soll den Imageverlust nach der gigantischen Rückrufwelle wieder wett machen.

Toyota schlägt einen branchenunüblichen Kurs der Offenheit ein, um das Kundenvertrauen zurückgewinnen. So soll künftig weit umfassender über Fehler und Mängel an Modellen informiert werden, als bisher.

Diese Information soll über die gesetzliche Verpflichtung hinausgehen, wie Unternehmenssprecherin Ririko Takeuchi am Freitag in Tokio mitteilte. Details nannte sie nicht.

Toyota musste in den letzten Tagen weltweit 8,5 Millionen Autos wegen Problemen mit Bremsen und Gaspedal in die Werkstätten zurückrufen. Takeuchi sagte, mit der über die Rückrufpflicht hinausgehenden Informationspolitik solle das Vertrauen in die Marke wieder zurückgewonnen werden. "Das können auch kleinere Probleme sein, aber die Fahrer brauche diese Information vielleicht", sagte sie. Details dazu werde das Unternehmen in Kürze mitteilen.

Der wegen einer Rückrufserie unter Druck geratene Chef des japanischen Autobauers Toyota, Akio Toyoda, hat seine für diesen Monat geplante Reise in die USA auf Anfang März verschoben. Wegen heftiger Schneefälle habe Toyoda den Termin verschoben, sagte eine Toyota-Sprecherin am Freitag.

Im Moment plane der Konzernchef, seine Reise Anfang März nachzuholen. Damit verpasst Toyoda wahrscheinlich eine Anhörung vor dem US-Kongress zu dem Rückruf von Millionen von Autos wegen technischer Probleme allein in den USA, die für den 24. Februar angesetzt ist. Toyoda wollte in die USA reisen, um wegen der Probleme mit Toyota-Wagen mit Händlern und Zulieferern zu sprechen.

Klagewelle gegen Toyota

Wegen des Wertverlustes zurückgerufener Toyota-Fahrzeuge droht Toyota in den USA unterdessen eine Klagewelle von Autobesitzern. In mindestens 30 Bundesstaaten hätten Privatpersonen ihre Beschwerden eingereicht, sagte ein Anwalt, der mehr als die Hälfte der über 40 Klagen betreut.

Die Toyota-Kunden reklamierten, dass ein Auto, das heute zum Verkauf stünde, wegen des Rückrufs weniger Geld einbrächte. Die Klagen könnten Toyota mehr als zwei Milliarden Dollar kosten, sagte der Anwalt. Eine Entscheidung über eine Sammelklage falle nach einer Anhörung am 25. März in San Diego, Kalifornien.

(apd/jre)
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