Rostlaube versteigert Untersee-Bugatti spült Vermögen ein

Düsseldorf (RPO). Mit maximal 90.000 Euro hatte das Auktionshaus Bonhams gerechnet. Zur großen Freude fiel der Hammer erst bei 260.500 Euro. Ein europäischer Sammler ersteigerte zu diesem Preis den Bugatti, der 73 Jahre auf dem Grund des Lago Maggiore vor sich hin gerostet hatte.

Bugatti wird aus dem Lago Maggiore geborgen
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Bugatti wird aus dem Lago Maggiore geborgen

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Der Bugatti Typ 22 Roadster aus dem Jahr 1925 war 1936 im Lago Maggiore versenkt worden, um Zollgebühren zu sparen. Erst 1967 wurde er dort vom ortsansässigen Tauchclub in 53 Metern Tiefe entdeckt. Niemand kam zunächst auf die Idee, das Wrack zu bergen. Stattdessen wurde er zur Touristenttraktionen und lockte Jahrzehnte lang Taucher an.

Das änderte sich erst 2008. Drei Jugendliche griffen den Taucher Damaino Tamagni an und verletzten ihn so schwer verletzt, dass er später an den Folgen verstarb. Die "Fondazione Damiano Tamagni" wurde gegründet.

Um Geld in die Kassen dieser Stiftung gegen Jugendgewalt zu spülen, ließen Angehörige und Tauchclub den verrosteten Roadster in einer spektakulären Bergungsaktion wieder an die Wasseroberfläche holen. Das geschah am 12. Juli 2009. Die 260.500 Euro kommen nun der Stiftung zugute.

Nur noch 20 Prozent sind von dem versunkenen Wagen übrig. Das Auktionshaus Bonhams setzte ihn auf die Versteigerungsliste anlässlich der Oldtimer-Schau Retromobile in Paris. Bonhams schlug vor, das Fahrzeug entweder restaurieren zu lassen oder gleich durch eine Nachbildung zu ersetzen. Doch es kommt nun anders.

Die Versteigerung verlief äußerst spannend, weil eine Reihe von Bietern telefonisch zugeschaltet war. Den Zuschlag erhielt ein Sammler aus Europa. Er will es nicht restaurieren lassen, sondern in seinem jetzigen Zustand einem US-Museum zur Verfügung stellen.

(RPO/kpl)
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