Insiderbericht VW schafft den zweitürigen Polo ab

Wolfsburg · Insidern zufolge will Volkswagen den Polo nur noch als Viertürer bauen. Der Konzern will die Kosten drücken und daher die weniger gut laufenden Modelle aufgeben.

Volkswagen: VW Polo wird als Zweitürer abgeschafft
Foto: Volkswagen

Das sagten zwei mit der Situation vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Polo-Zweitürer werde deshalb nicht mehr gebaut. Sie bestätigten damit Informationen des "Spiegel". Ob es einen Nachfolgemodell des Beetle geben werde, sei noch nicht entschieden, sagten die Insider. Ein VW-Sprecher sagte, es seien noch keine Entscheidungen zum Polo und Beetle gefallen. Bestätigt hat der Autokonzern bislang, dass es vom Cabrio EOS keinen Nachfolger mehr geben wird.

Konzernchef Martin Winterkorn will die Kosten der Marke VW um jährlich fünf Milliarden Euro senken. Das Sparziel soll auch dadurch erreicht werden, dass wenig gefragte Sonderausstattungen und sogar ganze Modellvarianten wegfallen. Ein größerer Stellenabbau ist nicht geplant, allerdings dürfte ein Teil der Leiharbeiter ihre Jobs verlieren. Dadurch soll die Rendite der Marke Volkswagen im operativen Geschäft bis 2018 auf mindestens sechs Prozent gehievt werden. Im dritten Quartal hatte sie bei 2,8 Prozent gelegen.

Die neue Polo-Generation steht für 2017 an. Allein mit dem Verzicht auf eine Variante spare VW 200 Millionen Euro, berichtete der "Spiegel". Betriebsratschef Bernd Osterloh sieht noch deutlich mehr Sparmöglichkeiten, wenn etwa auf kurzfristige Änderungen vor der Einführung von Modellen verzichtet würde. Wenn man sich an die Planung hielte und "nicht immer mit der heißen Nadel hinterherläuft", würden die Kosten auch dort sinken, hatte Osterloh Ende Januar kritisiert. Auch die Vielzahl an Ausstattungsvarianten prangert Osterloh schon länger an. "Warum müssen es beim Tiguan zwölf verschiedene Kühlergrills sein?", fragte er.

(REU)
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