Benziner oder Diesel? Welches Auto sich wirklich rentiert

Düsseldorf · Niedrigere Unterhaltskosten, geringerer Spritverbrauch, weniger Hubraum – die Kosten für Benziner sinken immer mehr, die Kaufpreise für Diesel sind jedoch nach wie vor hoch. Wir klären in acht Fragen, welches Auto sich wirklich lohnt.

Niedrigere Unterhaltskosten, geringerer Spritverbrauch, weniger Hubraum — die Kosten für Benziner sinken immer mehr, die Kaufpreise für Diesel sind jedoch nach wie vor hoch. Wir klären in acht Fragen, welches Auto sich wirklich lohnt.

Lohnt sich der Kauf eines Diesels immer noch mehr, als der eines Benziners?

Wieso spart man mit einem Dieselmotor Kosten ein?

Vor allem der geringere Spritverbrauch des Diesels macht sich bei den aktuellen Benzinpreisen schnell bemerkbar. "Ein Diesel ist immer um 1,5 bis zwei Liter günstiger im Verbrauch," so der ADAC-Experte. "Außerdem ist der Diesel im Schnitt um etwa 15 Cent steuerlich bevorteilt."

Auf der anderen Seite müssen Verbraucher bedenken, dass Kaufpreis und Kfz-Steuer im Vergleich zum Benziner teurer sind. "Da sich ein Diesel in der Regel jedoch zu einem höheren Preis wieder verkaufen lässt als ein Benziner, holt man hier wieder etwas vom Kaufpreis heraus. Und das ist sogar bei kleinen Fahrzeugen so", erklärt Sobotta.

Wie steht es mit den höheren Reparaturkosten beim Diesel?

Früher galten Dieselmotoren immer als wesentlich teurer in der Reparatur. Inzwischen haben sie jedoch eine höhere Laufleistung, und sind somit weniger kostenintensiv. Laut ADAC müsse man für normale Wartungs- und Verschleisleistungen inzwischen auch bei einem Diesel nicht mehr mit erhöhten Kosten rechnen.

Ab wie viel Kilometer im Monat lohnt sich der Kauf eines Diesels?

Der Kauf eines Diesels rentiert sich insbesondere für Langstreckenfahrer. "Wer etwa aus geschäftlichen Gründen im Jahr 15 bis 20.000 Kilometer fährt, liegt mit einem Diesel nie verkehrt", so der ADAC-Kostenexperte.

Gibt es eine Formel, mit der man als Verbraucher heraus finden kann, ob sich ein Diesel rentiert?

Nein, eine allgemeine Formel lässt sich dafür nicht erstellen, da die Anzahl der Faktoren zu hoch und zu unterschiedlich sind. Die Kosten für einen Pkw sollten immer individuell, auf der Basis des persönlichen Bedarfs des Nutzers berechnet werden.

Der ADAC empfiehlt, sich gut zu informieren und die Details gegeneinander abzuwiegen. "Der Verbraucher sollte sich fragen, was für ein Fahrzeug er will, was das Auto können muss, und sollte sich dann die Dieselvariante davon ansehen", empfiehlt Sobotta.

Ja. Für die kommenden drei bis vier Jahre schon. Allerdings muss auf lange Sicht damit gerechnet werden, dass der Benziner sich dem Diesel durch neue Technologien und Entwicklungen stark annähert. "Bei Benzin ist das Potenzial, den Motor weiter zu entwickeln noch größer als beim Diesel", erklärt Sobotta. "Wenn sich die Kosten beim Benziner verringern und sich der Preis für Diesel aufgrund der Marktentwicklung an den Preis für Benzin annähert, kann es sein, dass der Diesel nicht mehr so günstig ist, und sich auch nicht mehr so gut verkaufen lässt." Zwar ließen sich diese Aussagen nicht mit Sicherheit treffen, so der Experte, doch mit diesen Entwicklungen müsse man rechnen.

Bei welchen Automodellen kommt das Dieselmodell günstiger als der Benziner?

Der ADAC hat über 2000 Pkw im Kostenvergleich zwischen Benziner- und Dieselausführung gegenüber gestellt. Zugrunde lagen unter anderem Parameter wie der Wertverlust des Pkw, Aufwand für Ölwechsel und Inspektionen und die aktuelle Kfz-Steuer. Die Berechnung erfolgt auf eine Laufzeit von vier Jahren.

(anch/nbe/csr)
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