66 Jahre Jaguar XK-Sportwagen Erfolgsgeschichte der britischen Raubkatze

London · Gerade sorgt Jaguar mit einem Sondermodell für den Abschied des XK, der jetzt dem F-Type das Feld überlässt. Zuvor erinnert die auf 66 Exemplare limitierte Edition XK66 an die 66-jährige Geschichte der Sportcoupés und Roadster. Gänsehautgefühl versprachen aber auch die anderen Modelle im Zeichen der fauchenden Katze.

Jaguar XK-Sportwagen - die britische Raubkatze wird 66
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Für Piloerektionen bei ihren Piloten - mit dieser zweideutigen Wortwahl warb Jaguar für das Gänsehautgefühl, das die letzte XK-Generation als erster 300-km/h-Seriensportler im Zeichen der fauchenden Katze auslöste.

Tatsächlich trug schon der erste Traumsportwagen der XK-Serie, der XK 120 aus dem Jahr 1948, das Tempo in seiner Typenbezeichnung. 120 Meilen (192 km/h) erreichte der Urvater aller XK-Racer und zählte damit damals zu den schnellsten Autos der Welt.

Aber noch eine Qualität machte die Jaguar einzigartig. Trotz Luxusklasse blieben die Preise der Coupés und Cabrios stets bis zu 30 Prozent unter den Kosten der Konkurrenten. Richtig los ging die globale Pulsbeschleunigung bei allen Roadsterfans mit dem XK 120.

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Mit "Grace and Pace" - Anmut und Tempo - jenen verführerischen Attributen, die Jaguar-Gründer Sir William Lyons bei all seinen Autos als essentiell betrachtete, lockte bereits der XK 120. Tatsächlich galt der im Oktober 1948 enthüllte Roadster mit leichtgewichtiger Aluminiumkarosserie als erstes Ausrufezeichen der britischen Automobilindustrie in einer Zeit, die sonst von Vorkriegskonstruktionen geprägt war.

Kein Wunder, dass die Zweisitzer zu einem der ersten Exportschlager der wiederauflebenden englischen Sportwagenindustrie avancierten. Dabei hatte Jaguar-Chef William Lyons ursprünglich nur mit einer kleinen Serie kalkuliert. Pläne, die er bereits nach 240 Einheiten mit Alukarosserie ad acta legte. Stattdessen gab es den 118 kW/160 PS starken Reihensechszylinder-Sportwagen nun mit konventioneller Stahlblechhaut.

Mit seinen scheinbar vollkommenen Linien konnte der Jaguar besonders die wohlhabenden Amerikaner so verzücken, dass zwei sanfte Weiterentwicklungen zum XK 140 (ab 1954) und XK 150 (ab 1957) für eine insgesamt 13-jährige Karriere des Sportwagens genügten.

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Von 1961 bis 1996 regierten bei Jaguar die Sportcoupés E-Type und XJ-S (ab 1975). Nur einmal erlebte das XK-Signet fast ein Revival: Der 342 km/h schnelle Supersportwagen XJ220 von 1991 wurde zunächst als XK220 angedacht. Tatsächlich war es dann aber der zum Erfolg verdammte XK8, der Jaguar ab 1996 zu neuen Ufern führte.

"The Cat is back", versprach Jaguar auf Karten, die bei der Premierenparty des XK8 Coupés auf dem Genfer Salon verteilt wurden. Alles sollte wie vor 35 Jahren sein, als der Jaguar E-Type in die Umlaufbahn geschossen wurde und so debütierte der XK8 im März als Coupé am Lac Léman und einen Monat später als Cabrio in New York. Ganz so groß wie bei der E-Type-Premiere war der Hype um den ersten Jaguar-Sportler mit V8-Motor dann doch nicht, dafür gab es 1996 bereits zu viele Rivalen, die mindestens auf Augenhöhe des XK8 fuhren und an denen der Jaguar Maß nahm.

Das Wichtigste aber war natürlich der kommerzielle Erfolg des Jaguar XK8, der am Ende doch die Erwartungen übertraf. Die Coupés und Cabrios wurden globale Bestseller und litten lediglich an einer Limitierung: Ein Jaguar musste sich in der Ford-Konzernhierarchie stets unter Aston Martin einordnen. So war der XK8 etwa stets unter dem DB7 positioniert.

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Diese Fesseln legten die Raubkatzen erst nach 2005 mit Einführung der vorläufig letzten XK-Serie und unter Tata als neuem Mutterkonzern ab. Jetzt durften erstmals 550 Pferdestärken für Piloerektionen sorgen und ganz nebenbei den Aston Martin DB9 deklassieren.

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