Ausrüstung für den Winter Die richtige Autopflege im Winter

Düsseldorf · Streusalz, Schneematsch und Minusgrade stellen Autos im Winter auf eine harte Probe. Mit der Fahrzeugpflege sollten es Autobesitzer ernst nehmen. Allerdings gilt es, beim Waschen in der kalten Jahreszeit einige Besonderheiten zu beachten.

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Foto: ddp

Salzreste und Matsch tauchen Autos im Winter oft schon nach wenigen Kilometern in ein schmuddeliges Einheitsgrau. Viele Autofahrer fragen sich dann, wie sie ihren Wagen am besten pflegen können und ob auch bei Minusgraden eine Wäsche möglich ist.

"Vielfahrer sollten ihr Auto mindestens einmal pro Woche von außen reinigen, Gelegenheitsfahrer einmal im Monat", rät Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Liegen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, empfiehlt der Experte, in der Waschanlage unbedingt ein Programm mit Trocknung zu wählen, um anschließend das Einfrieren von Fahrzeugteilen zu verhindern.

Vor der Fahrt in die Waschstraße sollten grober Schmutz, Schnee und Eis per Hand vom Auto entfernt werden. Schnee lässt sich mit einem Handfeger schonend beseitigen, bei Eis in den Radläufen oder stark verschmutzten Felgen hilft der Hochdruckreiniger.

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Foto: ZB/Michael Reichel

In der Nähe der Reifen ist bei der Vorwäsche aber Vorsicht geboten, warnt Franz Nowakowski von der Dekra. Tests hätten gezeigt, dass ein scharfer Wasserstrahl aus vier Zentimetern in nur fünf Sekunden die Pneus beschädigen kann. Der Experte empfiehlt, mit dem Hochdruckreiniger 20 Zentimeter Abstand einzuhalten und durch Anwinkeln einen breiteren Wasserstrahl zu nutzen.

Klebestreifen auf den Türschlössern verhindern bei der Autowäsche im Winter, dass Wasser in die Schließzylinder eindringt und diese anfrieren. Die Scheibenwischergummis sollten laut dem ZDK mit einem feuchten Tuch gereinigt und gut abgetrocknet werden, da die Wirkung der Wischer nachlässt, wenn Schmutz auf den Gummis anfriert.

Außerdem können die Gummilippen auf der Scheibe festfrieren und beim Abklappen oder Einschalten der Scheibenwischer beschädigt werden. Talkumpuder, Hirschtalg oder Glycerin auf den Türdichtungen verhindern, dass gefrierendes Waschwasser die Türen regelrecht zuklebt.

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Eine gute Nachricht kommt vom Lackexperten: Streusalz ist für Autolacke weniger schädlich, als häufig angenommen, sagt Volkmar Strenzel vom Fraunhofer Institut für Lacktechnik. "Grundsätzlich kann es der obersten Schicht, dem Klarlack, nichts anhaben." Nur wenn das Salz darauf verrieben würde, könnten die Kristalle wie Schleifpapier der Oberfläche zusetzen.

Gefährlicher schätzt Strenzel Folgen für den Unterboden oder Motorteile ein. "Lagert sich das Salz in einem Blechfalz ab, kann es in Verbindung mit Feuchtigkeit zu Korrosion kommen." Eine regelmäßige Unterbodenwäsche sei daher empfehlenswert.

Autobauer wie Audi sehen im Salz keine besondere Herausforderung für einen Wagen. "Die Fahrzeuge werden in Belastungstests diesen und deutlich härteren Einflüssen ausgesetzt", erklärt Pressesprecher Josef Schloßmacher. Die Ingolstädter und andere Hersteller setzen auf eine verzinkte Karosserie und zum Teil auf elektronische Helfer: Durch eine spezielle ESP-Funktion werden die Bremsscheiben einiger Modelle automatisch von Salzablagerungen befreit.

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Nach Ansicht von Thomas Drott vom Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche (BTG) leiden vor allem die Auspuffanlage und die Fahrzeugfederung unter Streusalz. Eine Wäsche im Winter sei sinnvoll, zumal sie auch der Sicherheit diene: "Gerade Xenon-Scheinwerfer verlieren bei Verschmutzung sehr schnell an Leuchtkraft. Ein sauberes Auto ist zudem im Verkehr deutlich besser zu erkennen", sagt er. Eine Winterpause machten Waschstraßen nicht: Gewaschen werde dort mit warmem Wasser, weshalb eine Vereisung kein Thema sei, erklärt Drott.

Bei der Fahrzeugpflege sollten Autobesitzer nach Lackschäden suchen und diese mit einem Lackstift ausbessern, rät Harald Klöckner vom Lackhersteller Standox. "Wenn das Streusalz knapp wird, kommt mehr Splitt zum Einsatz. Treffen die scharfkantigen Steinchen auf den Lack, können sie Schäden hinterlassen", sagt er. Solche Macken begünstigten wiederum die Rostbildung.

(RP)
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