Serie Das richtige Auto für...Tierfreunde auf Reisen

München · Hund, Katze, Pferd: Deutschlands Haustiere müssen von Zeit zu Zeit transportiert werden. Doch nicht alle Autos sind dafür gleichermaßen geeignet. Was sind die praktischsten Pkw für Tierhalter und wie müssen die Vierbeiner gesichert werden?

 Gute Reise: Große Hunde transportiert man am besten in festen Transportboxen im Kombi-Kofferraum.

Gute Reise: Große Hunde transportiert man am besten in festen Transportboxen im Kombi-Kofferraum.

Foto: dpa, dil

Die meisten Tiere lieben es, draußen zu sein. Doch ab und zu müssen Hund, Katze oder Pferd auch mal eine weitere Strecke zurücklegen. Das klappt am einfachsten mit dem richtigen Fahrzeug, ganz gleich ob die Fahrt zum Tierarzt, zum Turnier oder in den Urlaub geht. Doch nicht jedes Auto eignet sich jedes Tier gleich gut.

Je größer das Tier, desto höher die Anforderungen an das Transportmittel. Insofern haben es Katzenfreunde oder Halter kleiner Hunde leicht. Hier sind der Wahl des Autos kaum Grenzen gesetzt, denn das Tier kommt einfach in eine spezielle Transportbox in den Kofferraum.

Dort wird die Box festgezurrt, damit sie in Kurven oder bei einer Vollbremsung nicht umfallen kann. In dreitürigen Kleinwagen oder Cabrios mit einem großen Fußraum auf der Beifahrerseite kann die Box auch dorthin gestellt werden. Bei Viertürern geht auch der hintere Fußraum.

Ohne Box oder andere Sicherungen sollte man in keinem Auto Tiere transportieren. "Dafür müssen in jedem Fall Vorkehrungen getroffen werden, denn sowohl Ablenkung als auch schon geringe Bremsvorgänge können hier zu großen Gefahren für Fahrzeuginsassen und das Tier werden", sagt Christian Buric vom ADAC.

Wie bei normaler Ladung habe der Fahrzeugführer die Verantwortung, dass keine Gefährdung für die Insassen besteht. "Auf keinen Fall dürfen Tiere im Auto frei herumlaufen", betont Buric. Und für Transportboxen sei die Rücksitzbank nicht der ideale Platz, denn nur die wenigsten Boxen blieben fest auf dem Sitz.

Es gibt allerdings spezielle Hundegurtsysteme, mit denen sich das Tier auf der Rückbank anschnallen lässt. Die beste Möglichkeit zur Befestigung bieten hier laut Buric Fahrzeuge mit Isofix-Verankerung. Und eine doppelte Anbindung an zwei Isofix-Verankerungen oder zwei Gurtzungen sei der einfachen Befestigung vorzuziehen.

Bei Hundegurtsystemen ist darauf zu achten, dass die Befestigung des Brustgeschirrs stabil ausgeführt ist. "Einfache Druckgusskarabiner halten der Belastung nur unzureichend Stand", sagt der ADAC-Sprecher.

Helene Zeidler vom Deutschen Hundesportverband würde Transportboxen den Gurtsystemen immer vorziehen. "Am sichersten ist der Transport des Hundes in einer speziellen Box im Kofferraum", sagt sie. So könne das Tier auch bei schweren Unfällen nicht durch den Innenraum geschleudert werden. Mit einer rutschhemmenden Matte bleibe die Box auch in Kurven stabil auf ihrem Platz.

Ein spezielles Fahrzeug für Hundehalter gibt es laut Zeidler nicht. "Hauptsache, die Box passt in den Kofferraum und der Hund bekommt ausreichend Luft", sagt sie. Bewährt haben sich - neben vollwertigen Kombis - Schrägheck-Modelle mit fünf Türen, großem Kofferraum und einer Schmutzmatte darin.

Da könne der Vierbeiner sich nach dem Spaziergang die Pfoten säubern lassen, ohne den Teppich zu verdrecken. Trenngitter hinter den Rücksitzen seien empfehlenswert. "Nimmt der Hund ohne Box im Kofferraum Platz, ist das vorgeschrieben." Für Besitzer von mehreren und großen Hunden wie Deutschen Doggen empfiehlt die Expertin einen Hundeanhänger - oder ein großes Auto mit Platz für Doppelboxen.

Unerlässlich ist der Anhänger natürlich bei größeren Haustieren wie Pferden. Entsprechend sind die Anforderungen an das Fahrzeug. Kleinwagen sind wegen ihrer geringen Zuglast wenig geeignet.

Mittelklassewagen ziehen ungefähr bis zu 2,1 Tonnen, Geländewagen bis zu 3,5 Tonnen. "Ein durchschnittliches Warmblut wiegt um die 600 Kilogramm. Bei einem Hänger für zwei Pferde kommen also 1200 Kilo plus Gewicht des Hängers dazu, dass das Auto ziehen muss. Zugkräftige Geländewagen sind dafür optimal geeignet", sagt Tina Pantel vom Pferdesport Verband Hannover.

Grundsätzlich dürfe durch das Ankoppeln eines Pferdeanhängers die zulässige Anhängerstützlast und die Anhängelast des Fahrzeuges nicht überschritten werden.

Die Pferde müssen vor der Fahrt angebunden werden, nur Fohlen sollten frei neben der Mutter stehen. "Das Fahrverhalten sollte immer defensiv und vorausschauend sein. Sinnvoll ist es auch, langsam anzufahren und behutsam zu bremsen, da die Pferde jede Bewegung im Hänger ausgleichen müssen", sagt Pantel.

Besondere Vorsicht sei deshalb auch in Kurven geboten. So kommen Pferd und Reiter sicher ans Ziel.

(dpa)
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