Konzentrationsverlust führt zu Unfällen Hälfte der Autofahrer telefoniert am Steuer

Düsseldorf (RPO). Seit Februar 2001 ist es gesetzlich verboten, im Auto ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren. Und doch hält sich jeder zweite Autofahrer nicht an das Gesetz. Eine US-Studie liefert ein besorgniserregendes Ergebnis über die verminderte Konzentrationsfähigkeit telefonierender Autofahrer. Im Ernstfall kommt es zu schweren Unfällen.

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Aus dem Straßenbild ist die Gruppe der Handy-Nutzer während der Fahrt nicht verschwunden. Im Gegenteil: Eine aktuelle Studie von "TNS Infratest" unter 800 Autofahrern hat ergeben, dass knapp die Hälfte der Autofahrer (48 Prozent) auch weiterhin am Steuer zum Handy greift.

Die Auswirkungen des Telefonierens können dramatisch sein: Schon 2006 stellten Forscher in einer von der Universität Utah durchgeführten Studie fest, dass von telefonierenden Fahrern — mit und ohne Freisprechanlage — eine genauso hohe Gefährdung für den Straßenverkehr und die übrigen Teilnehmer ausgeht wie durch Betrunkene am Steuer.

Der Studie zufolge sei die Unterhaltung, die die Konzentration des Fahrers erheblich beeinträchtigt, das Problem. Laut Ergebnis der Forscher fuhren alle Testpersonen beim Telefonieren langsamer, wiesen eine um neun Prozent verringerte Bremsfähigkeit auf und achteten bis zu 24 Prozent weniger auf ihren Sicherheitsabstand zum Vordermann. Die Auswirkungen der Handynutzung verglichen die Wissenschaftler mit der Beeinträchtigung alkoholisierter Autofahrer mit einem Promillewert von 0,8.

Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Frauen kommunikativer seien und eher zu den "Telefonsüchtigen" gehören, hat die Studie zudem ergeben, dass Frauen mit einer Telefonquote von 41 Prozent eindeutig hinter den Männern (55 Prozent) liegen. Von den befragten Personen griffen überwiegend Autofahrer unter 40 Jahren zum Handy.

Ob Frau oder Mann - Telefonieren am Steuer ist kein Kavalliersdelikt. In Paragraph 23 Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung ist seit dem 1. Februar 2001 die Benutzung eines Mobil- oder Autotelefons während der Fahrt untersagt. Wer diese Regelung missachtet, riskiert ein Bußgeld von 40 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Am Freitag starten in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Das Gedränge auf den Autobahnen in Richtung Norden und Süden wird groß sein. Der ADAC rechnet ab spätestens Freitag Mittag mit einem Verkehrschaos durch den Reise- und Feierabendverkehr. Die Unfallgefahr wird steigen. Eine potentielle Gefahrenquelle können Autofahrer schon vor dem Reiseantritt beseitigen, indem sie auf die Nutzung des Handys ohne Freisprechanlage verzichten.

(rpo)
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