Ratgeber Motorrad einmotten, aber richtig

Düsseldorf · Für viele Motorradfahrer endet am letzten Tag des Oktobers die Zweiradsaison. Was beim Einmotten zu beachten ist, verrät dieser Ratgeber.

 Ende Oktober ist für viele Biker Schluss, die Maschine wird für den Winter eingemottet.

Ende Oktober ist für viele Biker Schluss, die Maschine wird für den Winter eingemottet.

Foto: BMW

So schön der goldene Oktober auch sein mag, Ende des Monats ist meist Schluss mit dem guten Wetter. Dann fahren nur noch die hartgesottenen Biker mit ihren Maschinen durch die Gegend. Für alle anderen gilt: Fertig machen zum Putzen mit anschließendem Einmotten.

Zuerst gehört eine gründliche Reinigung mit Wasser und Schwamm zum Programm, da Schmutz und Dreck Feuchtigkeit anzieht und dadurch leicht Rost entstehen kann. Deshalb gilt ein genauer Blick auch den verwinkelten Ecken und Kanten.

Die sauberen Stellen schützt man anschließend am besten mit Öl und Fett, die Lackoberflächen mit speziellem Korrosionschutzöl oder einer Konservierung. Ein starker Dampfstrahl kann Lager und Steckverbindungen zerstören. Bei Kettenantrieb sollten die Glieder und Ritzel gesäubert und anschließend durch ein Kettenspray gefettet in den Winterschlaf gehen.

Damit im Motorinneren keine Korrosionen entstehen können, empfiehlt sich noch in der aktuellen Saison ein Öl- und Filterwechsel. Zwar bereiten bei modernen Motoren die Verbrennungsrückstände im Öl weitaus weniger Probleme als noch vor ein paar Jahrzehnten, aber wenn ein Ölwechsel ohnehin fällig ist, sollte er noch in der alten Saison (bei warmen Zustand) vollzogen werden. So kann im Frühjahr bei schönem Wetter gleich durchgestartet werden.

Dies klappt jedoch bei Vergaser-Modellen nur dann problemlos, wenn man die Schwimmerkammern vorher entleert hat. Denn bei langer Standzeit können sich die Düsen durch Ablagerungen im Kraftstoff zusetzen. Dagegen sollte der Kraftstofftank randgefüllt sein — das ist der beste Schutz vor Rost bei Metalltanks. Behälter aus Aluminium oder Kunststoff sollten hingegen vollständig entleert werden, damit in der nächsten Saison gleich frischer Sprit in die Brennkammern gelangt.

Damit der Funke im nächsten Jahr auch direkt überspringt, ist die Batterie vollständig zu laden oder an ein Batteriepflegegerät anzuschließen. Steht die Maschine im Freien, gilt es auf ausreichend Frostschutz im Wasserkreislauf zu achten. Außerdem ist es ratsam, den Akku auszubauen und an einem kühlen, trockenen Raum zu lagern. Eine Zwischenladung einmal im Monat ist ebenso ratsam wie die Kontrolle nach dem Flüssigkeitszustand der sechs Kammern.

Harley-Davidson Modelljahr 2015
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Das vollständige Gewicht der Maschine lastet in den nächsten Monaten im Stand auf den Reifen. Damit diese nicht schnell zerstört werden, ist eine Kontrolle auf Beschädigungen und Rissen der Laufflächen und Flanken ratsam. Danach wird der Luftdruck auf den korrekten Maximaldruck (mit Sozius und Gepäck) erhöht.

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Foto: BMW

Am besten wird anschließend die Maschine aufgebockt, damit die Reifen entlastet werden. Ist das nicht möglich, sollte das Bike einmal im Monat geschoben werden, damit keine Druckstellen auf den Laufflächen entstehen. So steht der nächsten Spritztour, wenn auch erst im kommenden Jahr, nichts mehr im Wege.

(SP-X)
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