Fahrexperte gibt Tipps Wie man bei plötzlichem Starkregen reagieren sollte

Düsseldorf · Auf der A2 sind in der Nacht zu Mittwoch 42 Autos ineinander gekracht. Grund für die Massenkarambolage war ein Starkregen, der sich innerhalb von Sekunden entwickelte. Wie verhält man sich in so einer Situation richtig?

Olede: Mehrere schwere Unfälle
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Mehrere schwere Unfälle auf der A2 bei Oelde

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Foto: dpa, fdt

In NRW sind heftige Gewitter und Regenfälle in den vergangenen Wochen keine Seltenheit gewesen. Auch in diesen Tagen warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) wieder vor Unwettern.

Gerade Pendler und andere, die viel im Auto unterwegs sind, dürften also von der Nachricht über die Massenkarambolage auf der A2 erschüttert sein: Ein Starkregen führte zu einem Unfall mit zwei Toten, 38 Verletzten und 42 beschädigten Fahrzeugen.

Laut Polizei wurde der Großunfall durch eine Situation ausgelöst, die wohl viele Fahrer kennen dürften: plötzliches Bremsen wegen heftigen Regens. Wie verhält man sich richtig, wenn das Wetter plötzlich umschlägt?

"Das Wichtigste ist, sofort vom Gas zu gehen", sagt ein Sprecher vom ADAC. "Dabei muss nicht unbedingt heftig gebremst werden, es reicht, die Geschwindigkeit langsam zu drosseln und dabei unter 80 km/h zu kommen." Der Grund: "Bei einer Geschwindigkeit über 80 km/h kommt es schnell zu Aquaplaning." Das bedeutet, der Reifen verliert den Kontakt zum Boden, weil sich ein Wasserfilm dazwischen legt.

"Um das zu vermeiden, muss man runterbremsen. Dann sollte man für die eigene Sicherheit das Licht anstellen, damit andere Fahrer einen gut sehen können", sagt der ADAC-Sprecher. Eine weitere wichtige Maßnahme ist, den Abstand zu anderen Fahrzeugen zu vergrößern. "Sonst besteht die Gefahr eines Auffahrunfalls, sollte der Vordermann plötzlich bremsen." Auch die Wassermassen, die etwa unter Lkw-Reifen hervorspritzen, könnten sonst die Sicht durch die Windschutzscheibe stark beeinträchtigen.

An eine Unfallstelle könne man zwar heranfahren, aber auch das nur mit reduzierter Geschwindigkeit. Nichts hält der Experte allerdings davon, auf dem Standstreifen zu stoppen. "Es kann richtig sein anzuhalten, wenn man wirklich nichts mehr sieht. Aber es ist verboten auf dem Standstreifen einfach nur anzuhalten. Er ist für Pannen gedacht. Man sollte deshalb lieber die nächste Ausfahrt nehmen oder den nächsten Rastplatz für eine Pause aufsuchen."

Von Pausen hält der ADAC-Sprecher wiederum viel. "Insbesondere, wenn Gewitter angekündigt sind, sollte man sich überlegen, ob man bei den ersten Tropfen nicht lieber sofort eine Pause einlegt - oder sogar erst später losfährt, wenn das zeitlich möglich ist."

(ham)
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