Spritsparmittel Plunder statt Wunder

München (RPO). Der jüngste ADAC-Test zeigt: Am besten spart man mit dem sanften Gasfuß. Denn Autofahrer, die glauben mit dubiosen Wundermittelchen den Spritdurst ihres Autos zügeln zu können, müssen häufig teures Lehrgeld zahlen. Der Club hat jetzt drei verschiedene Spritsparmittel für Diesel und Benzinfahrzeuge unter die Lupe genommen. Ergebnis: In keinem einzigen Fall wurde ein Minderverbrauch festgestellt.

Bei den getesteten Mitteln handelte es sich zum einen um einen Kraftstoffzusatz in Tablettenform (MPG-CAP), der den Kraftstoffverbrauch um zehn bis 20 Prozent reduzieren soll. Ein weiteres Mittel, ein Motorenöladditiv (Mathy-M), verspricht zehn Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und zusätzliche Leistungssteigerung. Bei dem dritten Produkt handelt es sich um einen Magneten, der sich "Kraftstoffaktivator" nennt und an der Kraftstoffleitung montiert wird.

Der Hersteller (Hagans) nennt als Einsparung bis zu acht Prozent, abhängig vom Fahrzeug. Die Werbeaussagen der Hersteller wurden am Beispiel mehrerer Mittelklassefahrzeuge (Opel Astra, Zafira, VW Golf) auf einem Prüfstand untersucht.

Die versprochene Wirkung gibt es nicht gratis. Für die MPG-Tabletten betragen die Kosten 2,60 Euro pro Tankfüllung, Das Additiv zum Motorenöl gibt es zum Preis von rund 130 Euro. Es reicht je nach Mischungsverhältnis für drei bis zehn Ölwechselintervalle. Beim "Kraftstoffaktivator" handelt es sich um eine einmalige Investition von unter 60 Euro.

Der ADAC macht darauf aufmerksam, dass kein Automobilhersteller solche Mittel für seine Fahrzeuge freigegeben hat oder gar empfiehlt. Sollte es durch die Verwendung eines solchen "Geheimrezeptes" zu Schäden am Motor kommen, braucht der Fahrzeughersteller dafür nicht zu haften. Auch deshalb ist von solchen Angeboten dringend abzuraten.

Am besten lässt sich der Kraftstoffverbrauch durch eine sparsame Fahrweise und die regelmäßige Wartung des Fahrzeugs (richtiger Reifendruck, Ölwechsel, Inspektionen) wirksam senken.

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