Ratgeber Rettungsgasse bilden — diese Regeln gelten seit Anfang 2017

Düsseldorf · Kommt es auf der Autobahn zu einem Unfall oder muss mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden, müssen die Autofahrer eine Rettungsgasse zu bilden. Seit Anfang 2017 gibt es dazu eine neue Regelung. Wir erklären, wie es funktioniert.

Immer wieder verlieren die Einsatzkräfte bei der Anfahrt zu einem Unfallort wertvolle Zeit, weil die Autofahrer keine Rettungsgasse bilden. Oft wissen die Verkehrsteilnehmer nicht, dass sie gesetzlich zur Bildung der Rettungsgasse verpflichtet sind.

Auch die Bestimmungen, wie der rettende Weg frei gemacht werden muss, sind häufig unbekannt. Eine Umfrage durch den ADAC ergab, dass nur 39 Prozent der Befragten wussten, wie eine Rettungsgasse gebildet wird.

Was ist also zu beachten, wenn es zu einem Unfall gekommen ist und sich der Verkehr staut?

Bei einem Stau sollten Autofahrer schon vor dem Stillstand an die Rettungsgasse denken. Bereits wenn der Verkehr stockt, steuert man das Auto idealerweise an den Rand des Fahrstreifens, rät die Prüforganisation Dekra. Denn sobald die Autos einmal stehen, bereitet es oft große Probleme, Platz für die Rettungsfahrzeuge zu schaffen.

Der ADAC rät, bereits bei stockendem Verkehr fünf Meter Abstand zum Vordermann zu halten, um bei Stau dann noch eine Rettungsgasse bilden zu können. Das gilt auch - und besonders - in Tunneln.

Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) erklärt zur Rettungsgasse: "Auf zweispurigen Strecken wird diese in der Mitte beider Spuren gebildet, bei drei Spuren zwischen der linken und mittleren Spur."

Rettungsgasse bilden bei 2, 3 oder 4 Spuren auf der Autobahn
Foto: ADAC

Auf Autobahnen und Straßen mit mehreren Fahrstreifen je Richtung weichen die Fahrzeuge auf der linken Spur also nach links aus. Wer auf dem mittleren oder rechten Fahrstreifen unterwegs ist, orientiert sich nach rechts. Die bisherige Regelung, dass auf vierspurigen Autobahnen die Rettungsgasse in der Mitte gebildet wird, gilt seit 2017 nicht mehr.

Die Standspur ist nicht an allen Autobahnen durchgehend ausgebaut oder breit genug. Zudem könnten dort Pannenfahrzeuge stehen.

Da auf die Polizei noch Notarzt, Feuerwehr oder Abschleppdienst folgen können, darf man erst dann auf seine Fahrspur zurück, wenn sich der Stau auflöst.

(csr)
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