Gefahr für Luxusautos So schützen Sie Ihr Auto vor „Homejackern“

Düsseldorf (rpo). Horrorvorstellung: Einbrecher dringen nachts in Ihre Wohnung ein, während Sie schlafen. Aber die Diebe wollen weder Ihr gesamtes Bargeld, Ihren Schmuck noch Ihre wertvollen Gemälde. In diesem Fall handelt es sich höchstwahrscheinlich um "Homejacker", die es auf Ihren fahrbaren Untersatz abgesehen haben. Schützen Sie sich und Ihr Auto vor den ungebetenen Gästen.

Mit dem Wort "Homejacking" definiert die Kriminalpolizei Einbrüche in Wohnungen - das Besondere daran: Die Diebe haben es ausschließlich auf Ihre Autoschlüssel und Fahrzeugpapiere abgesehen. Diese neue Art des Autodiebstahl betrifft verstärkt Besitzer hochwertiger und damit auch gut gesicherter Autos, besonders gefährdet sind hochklassige BMW-Limousinen, Daimler-Chrysler-S-Klassen oder auch sämtliche Modelle der Firma Porsche. Wegen der guten elektronischen und technischen Sicherung sind diese teuren Autos immer schwieriger, aufzubrechen. Daher machen es sich die Profidiebe neuerdings ganz leicht — und benutzen einfach den passenden Autoschlüssel.

Dabei suchen die Täter gezielt nach bestimmten Ausstattungen und Farben, meist wartet auf die wertvollen Autos nämlich schon ein Käufer. Am häufigsten waren bisher Fahrzeugbesitzer im Kreis NRW betroffen, vor allem in den Regionen Aachen, Neuss, Düsseldorf, Köln und Krefeld. Oft leben die Opfer in gehobenen Wohngegenden, in frei stehenden Häusern oder einfach in Autobahnnähe. Auch beim Tatablauf gehen die Einbrecher planmäßig vor: Lebensgewohnheiten des Opfers sowie Abstellorte des Autos werden genaustens erkundet, erst dann erfolgt der Zugriff, bei dem die Täter meist zu dritt sind: Der Erste steht Schmiere, der Zweite dringt über schlecht gesicherte Kellerfenster oder Lichtschächte ins Haus ein und klaut die Autoschlüssel, der Dritte schafft das Auto dann über die Grenze, meist in die Benelux-Staaten. Können die "Homejacker" den Autoschlüssel allerdings nicht finden, scheuen sie sich nicht davor, ihre Opfer aufzuwecken und nach dem Schlüssel zu verlangen. Und dann werden Sie nicht mit Samthandschuhen angefasst.

Homejacker gewaltbereiter als normale Einbrecher

Dabei sind "Homejacker" viel gefährlicher als normale Einbrecher. Denn Einbrecher meiden Kontakte mit ihren Opfern, "Homejacker" kommen dagegen ausschließlich, wenn ihre Opfer und damit auch das Auto daheim sind. Zudem haben "Homejacker" einen Auftraggeber im Nacken, dessen Wünsche bereits feststehen: Von der Automarke über die Ausstattung bis hin zur Farbe ist alles genau festgelegt, so ist die Auswahl stark eingegrenzt und die Verbrecher müssen einfach erfolgreich sein. Deshalb sind "Homejacker" auch viel hartnäckiger und gewaltbereiter als Einbrecher, es geht um viel mehr Geld, denn ein Luxusauto ist meist mehrere zehntausend oder gar hunderttausend Euro wert. Wenn die "Homejacker" Sie also nach den Autoschlüsseln fragen, leisten Sie keinen Widerstand, sondern geben Sie die nötigen Informationen heraus. Ihre Gesundheit ist wichtiger als Ihr Auto.

Wie Sie sich vor "Homejackern" schützen

Zuallererst ist es wichtig, Ihr Haus einbruchssicher zu machen. Denn wenn die Täter es gar nicht erst in Ihr Haus schaffen, sind Sie, Ihre Autoschlüssel und somit auch Ihr Auto sicher vor "Homejackern". Legen Sie vor allem Wert auf die Sicherung von Balkontüren, Kellerfenstern und Lichtschächten, diese werden oftmals bei einer Rundum-Sicherung vernachlässigt. Unerlässlich ist es ebenfalls, ein Warnsystem einzubauen. Zwar bietet eine Alarmanlage keinen zusätzlichen Schutz, schreckt "Homejacker" aber trotzdem ab, da sie keine unerwünschte Aufmerksamkeit erregen möchten.

Aber auch Sie selbst sind gefragt. Achten Sie aufmerksam auf Ihre Umgebung. Wenn Sie merken, dass Sie beobachtet oder verfolgt werden, notieren Sie sich Autokennzeichen und Aussehen der verdächtigen Personen und melden Sie den Vorfall der Polizei. Seien Sie auch vorsichtig, wenn Fremde Sie auf Ihr Auto ansprechen oder fragen, ob Sie es verkaufen wollen. Einen 100-prozentigen Schutz gegen "Homejacker" kann derzeit wohl niemand gewährleisten. Umfassende Informationen über Sicherheitsmaßnahmen gegen "Homejacker" finden Sie auch bei sämtlichen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen.

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