Damit der Kopfschutz nicht zum Sicherheitsrisiko wird Sturzhelme haben ein Ablaufdatum

Der Helm auf dem Kopf gibt zwar auf dem Motorrad ein sicheres Gefühl, doch das trügt manchmal. Sicherheit hat nämlich ein Ablaufdatum, wenn es um Sturzhelme geht. Warum das so ist, Tipps zur Helmpflege und ab wann es mit dem Schutz kritisch wird:

"Liegt das Produktionsdatum bei den sehr beliebten Thermoplasthelmen aus Polycarbonat länger als fünf Jahre zurück, sollte man sich über eine Neuanschaffung ernsthaft Gedanken machen", rät Steffan Kerbl, Experte vom Automobil-, Motorrad- und Touring Club in Österreich (ÖAMTC).

Helme aus Duroplast - also Kevlar und Fiberglas - sind ebenfalls nicht unbegrenzt haltbar. Selbst wenn das Material sehr langsam altert: Nach spätestens sieben Jahren sollten diese Helme ebenfalls ersetzt werden, weil die anderen Komponenten Alterung und Verschleiß unterliegen.

Selbst neuere Helme sollte man einer kritischen Prüfung unterziehen, bevor man damit in die neue Saison startet.

Tipps zur richtigen Helmpflege:

* Meist setzen Helme über den Winter Staub an. Erster Schritt ist daher eine gründliche Reinigung. Die Helmschale kann man mit Geschirrspülmittel behandeln. Bei manchen Modellen lässt sich das Innenfutter zum Waschen herausnehmen, sonst kann man es mit Textilreiniger an der Oberfläche bearbeiten. Das Visier säubert man am schonendsten, indem man es komplett abnimmt und im Waschbecken - komplett in der Reinigungslösung - mit einem weichen Schwamm reinigt. Anschließend mit klarem Wasser abspülen und trocknen lassen.

* Offenbaren sich bei der Reinigung Kratzer, sollte das Visier erneuert werden. Im Fachhandel sind aber auch Kunststoffpolituren erhältlich, die die Visierlebensdauer verlängern helfen. "Getönte Visiere sind zwar schick, aber nur bei Sonnenschein sinnvoll", rät Kerbl in dem Zusammenhang. Für Alltags- und Tourenfahrer, die auch in der Dämmerung oder bei Schlechtwetter unterwegs sind, eignen sich klare Visiere besser.

* Das Helmschloss gehört überprüft. Es muss "satt schließen" und sich problemlos wieder öffnen lassen. Für den Kinnriemen gilt: Ist er beschädigt oder ausgemergelt, sollte der Helm getauscht werden.

* Helme, die schon Stürze erlebt haben, sollten ausgemustert werden. Selbst falsche Lagerung kann das Aus für einen Helm bedeuten: Wenn der Helm zum Beispiel auf der Hutablage mit den Mützen gelegen ist und mehrmals zu Boden gepoltert ist, weil er dort im Weg war.

"Beim Kauf eines neuen Helmes muss vor allem die Passform entscheiden", sagt der ÖAMTC-Experte. Der Helm muss straff sitzen, darf aber nicht schmerzen. Wichtig: Beim Testen vor dem Kauf sollte auch der Kinnriemen geschlossen werden und der Helm längere Zeit getragen werden. Aus technischer Sicht muss man auf das Prüfzeichen im Inneren des Helms achten. Die aktuelle Norm lautet ECE R 22-04.

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