Neuwagenkäufer können im Internet Geld sparen. Das hat ein Vergleichstest des ADAC ergeben, bei dem Unterschiede in der Höhe der Rabatte sichtbar wurden. Die Preisnachlässe bei Portalen, die sich auf die Vermittlung von Neuwagen zwischen Kunden und Händlern im Netz spezialisiert haben, liegen demnach durchschnittlich etwa fünf Prozentpunkte höher als die beim Direktkauf im Autohaus (Stand: August 2013). Aber was müssen Verbraucher dabei wissen und beachten?

Wie finde ich das richtige Internetportal für den Autokauf?

Ein Vergleich mehrerer Portale kann nicht schaden. Nicht alle Vermittlungsportale für Neuwagen sind gleich gut. Bei einigen lagen die Rabatte laut ADAC weit unter dem Durchschnitt, außerdem waren die Internetseiten zum Teil unübersichtlich und schwierig zu bedienen. Auch die Servicequalität schwankt, etwa was Hotlines für Fragen angeht. Der Automobilclub empfiehlt, verschiedene Seiten zu vergleichen. Angst vor Betrug muss laut ADAC bei den bekannten großen Portalen indes niemand haben. Die Angebote sind völlig sicher und seriös.

Welche Zusatzkosten können entstehen?

Käufer sollten beachten: Wer ein Auto über einen Internetvermittler bestellt, bekommt das Fahrzeug nicht automatisch vor die Tür gestellt. Auch beim Kauf im Netz fallen die üblichen Überführungs- oder Werkabholungskosten an. Zudem kann der Händler, der das Fahrzeug liefert, an einem anderen Ort als der Käufer sitzen. Es fallen also gegebenenfalls also höhere Reisekosten für die Abholung an. Auslieferungen an einen Kooperationspartner in der Nähe oder gar bis zur eigenen Haustür sind teils zwar möglich, kosten jedoch extra - und zwar mehrere hundert Euro zusätzlich zu normalen Überführungsgebühren.

Gelten die beworbenen Rabatte für alle Fahrzeuge?

Die zum Start auf den Internetseiten ausgewiesenen Rabatte können sich beim Auswahlprozess für das konkrete Modell verändern. Die Konfiguration mit Ausstattung und Extras kann die Vergünstigungen nach ADAC-Angaben bei einigen Portalen teils deutlich zusammenschmelzen lassen. Der verlockende Anfangsrabatt, der zum Start für das "nackte" Basismodell ausgewiesen wird, lässt sich nicht halten.

Was sind die Nachteile beim Autokauf im Internet?

Wer nicht nur auf den Preis schielt, kommt bei traditionellen Autohändlern in der Regel mehr geboten: Dort kann er sich ausführlich mit seinem Auto beschäftigen, wird persönlich beraten, kann Probefahren und baut eine Kundenbeziehung auf, die etwa im Garantiefall helfen kann. All das ist im Internet so nicht möglich, hier verläuft der Autokauf insgesamt anonymer und aus der Distanz.

Kann der Preis auch online verhandelt werden?

Auch die Möglichkeit zum Feilschen ist beim Kauf über das Internet eingeschränkt. Zwar sind die Rabatte im Durchschnitt generell höher als beim Händler vor Ort, sind aber nicht veränderbar. Im Autohaus dagegen bleibt bis zum Vertragsabschluss Spielraum für Verhandlungen. So legen Verkäufer nach einer Kaufzusage oft Vergünstigungen nach - etwa Werkstattleistungen oder kleinere Extras.

Welche Verbraucherrechte gelten beim Online-Autokauf?

Wie bei jedem Internetkauf besteht auch bei der Bestellung eines Neuwagens ein zweiwöchiges Widerrufsrecht. Während dieser Frist kann das Geschäft problemlos storniert werden. Darauf muss im Kaufvertrag hingewiesen werden. Aber selbst wenn das nicht so sein sollte, gilt die Regelung und der Käufer kann sich jederzeit darauf berufen. Ansonsten unterscheiden sich Verbraucherrechte nicht von der direkten Geschäftsabwicklung in einem Autohaus.

Welche Garantiepflichten gelten?

Für alle Neuwagen gelten die europaweit einheitlichen Garantiepflichten des Verkäufers, unter Umständen kommen noch die von Herstellern gewährten Zusatzgarantien ab Werk etwa gegen Durchrostung oder Lackschäden dazu. Auch dabei ist es egal, ob der Kauf über ein Internetportal vermittelt wurde oder nicht.