Vorsicht, Surfer am Steuer!

Zwei Ansichtssachen kreisen in diesem Jubiläumsjahr um das Automobil: der Blick zurück – und der Blick nach vorn. Während Nostalgiker zum125-jährigen Geburtstag des Benz-Patents jubilieren, feiern die Progressiven Visionen auf vier Rädern. Dies nicht nur für alternative Antriebe, sondern auch bei den Innereien. "Internet im Auto" ist dazu ein Schlaglicht, noch griffiger: "Surfen am Steuer".

Was wollen uns die Auto-Experten, die zu jedem Thema schneller publikumswirksame Sätze produzieren als ein Doppelkupplungsgetriebe die Gänge wechselt, damit sagen? Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass das Internet – nach Spielekonsolen und Kühlschränken – bald auch das Auto erobert. Dass ein Gefährt, ob mit Ottomotor, Diesel oder per Hybridtechnik angetrieben, in seiner Handhabung Dienste bis hin zur Kreditkarte leisten kann. Wie das? Die Antwort: Das Auto der Zukunft ist vernetzt. Kreuz und quer, drunter und drüber, hin und her, zwischen Himmel und Hölle, vom Start weg bis zum Auffahrunfall. Kurz vor dem Crash hat der Fahrer dann die Banküberweisung abgesetzt.

Das Pkw-Cockpit als Internet-Zentrale mit Vernetzung zu E-Mails und Facebook, als Schnittstelle für Kontakte mit anderen Fahrzeugen und zu YouTube-Videos und als Google-Suchstation – da dräut eine andere Vision: So ein E-Mobil darf kein Mensch mehr fahren. Das kann man nur noch im Stand nutzen.

Carlheinz Tüllmann

(RP)
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