Fahrbericht Der Golf 7 bekommt ein digitales Update

Düsseldorf · Der Golf 7 hat ein Update bekommen: Er kann nun vieles, was das Smartphone auch kann, und spricht eindeutig alle an, die auch im Auto nicht auf aktuelle News verzichten wollen.

Test: Der neue VW Golf - außen wie gehabt, innen digitalisiert
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Der neue VW Golf - außen wie gehabt, innen digitalisiert

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Foto: VW

Das Wort Facelift nutzt VW bei der Vermarktung des aufgehübschten Modells bewusst nicht - von Update ist die Rede. Und das kann man tatsächlich gar nicht besser formulieren: Denn stellt man das aktuelle Modell neben den Golf 7 von 2012, dann ist es schwer, äußere Unterschiede zu finden.

Klar, die 19 Zoll große Hingucker-Felge "Brescia" ist neu, ebenso die LED-Scheinwerfer, die nun serienmäßig die Xenon-Technik ersetzen. Und geblinkt wird jetzt "dynamisch", heißt, die LED-Blinklichter laufen quasi von innen nach außen.

Neu ist auch die Trendfarbe "White Silver", die das klassische und etwas in die Jahre gekommene Silber ersetzt und wirklich extrem schick und edel daherkommt. Für einen gleichzeitig sportlichen Look sorgen die großen Frontstoßfänger und der überdimensionierte Diffusor.

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Der Skoda Octavia nach seinem Facelift fürs Modelljahr 2017

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Foto: Skoda

Viel wichtiger als die Optik ist aber das technisch-digitale Update, dass VW seinem verkaufsstärksten Modell spendiert hat. Denn der Golf ist online. Zumindest, wenn man sich als Sonderausstattung ein Navigationssystem gönnt. Dann ist das "Car-Net" an Bord, über das man - in Verbindung mit dem eigenen Smartphone - zahlreiche nützliche Online-Dienste aktivieren kann.

Gesteuert werden diese über ein 9,2 Zoll großes TFT-Farbdisplay, das dieselbe angenehme Haptik und Reaktionsschnelle mitbringt wie die Oberfläche eines Top-Smartphones. Und zwar teilweise berührungslos: Durch Wisch-Gesten steuert man durch das Menü.

Morgens mal keine Zeit gehabt, sich über Neuigkeiten zu informieren? Macht nichts: Über den Golf lassen sich Nachrichten abrufen - egal ob von tagesschau.de, spiegel.de oder rp-online.de. Der Golffahrer ist ab somit immer top aktuell informiert - auch ohne Blick aufs Smartphone und wenn man gerade mal kein Radio hört. Vorausgesetzt, man fährt rechts ran und hat Zeit zum Lesen. Während der Fahrt lenken solche Extras vom Straßenverkehr ab - oder der Beifahrer muss die Bedienung des Car-Net übernehmen.

Profitieren von der neuen Technik kann auch, wer in ihm unbekannten oder unübersichtlichen Städten unterwegs ist: Der Golf zeigt nicht nur live den aktuellen Verkehrsfluss, sondern bietet dank Google-Kooperation auch das entsprechende "Earth"-Kartenmaterial in der Navigation. Man kann die Parkhäuser im Umfeld anwählen, sich aktuell freie Plätze, Öffnungszeiten und Preise anzeigen lassen. Das funktioniert auch für Tankstellen.

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Foto: dpa, loe

Nett auch: Der Golf zeigt nicht nur die Wettervorhersage an, sondern präsentiert auf seinem großen Display auch aktuelle Satellitenbilder. Interessant zum Beispiel für alle, die auf dem Weg in den Wintersport wissen möchten, ob sie in den Bergen mit akutem Schneefall zu rechnen haben. Kostenpunkt für das Navigationssystem, mit dem Car-Net sowie Farbdisplay und Co. an Bord kommen: 2385 Euro.

Außerdem: Für das Einrichten aller Features ist Geduld gefragt. Die Zeit, sich mit dem eigenen Smartphone in den geparkten Wagen zu setzen und alles zu programmieren, muss man sich natürlich nehmen.

Hinter dem VW-Emblem verbirgt sich eine weitere Neuerung: der Frontsensor für diverse Assistenzsysteme, die für den Golf zu haben sind. Am praktischsten: die automatische Distanzregelung ACC und der Stauassistent. Damit folgt der Golf dem vorausfahrenden Wagen und bremst automatisch ab, wenn dieser langsamer wird. Letzteres kann der Golf übrigens auch in Situationen, in denen ein Auffahrunfall oder ein Zusammenstoß mit einem Fußgänger droht.

Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecken vom Autohaus Adelbert Moll zur Verfügung gestellt.

(RP)
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