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Zwei Methoden gegen Kratzer und Dellen

Bei Kratzern oder Dellen im Lack stehen Autofahrer vor der Wahl: konventionelle Lackierung oder Smart-Repair? Die Methoden haben Vor- und Nachteile.

Beim Ausparken schrammt die Front an der Mauer entlang. Am vorderen Stoßfänger sitzt ein breiter Kratzer, wie eine Narbe. Hässlich und tief. Die Reparatur wird teuer. Es sei denn, der Kunde wählt statt einer konventionellen Lackierung die Smart-Repair-Methode. Die Reparaturmethode bietet einige Vorteile. Nach Einschätzung der Deutschen Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung ist die Alternative nicht nur um einiges günstiger als eine konventionelle Lackierung, sondern auch technisch überlegen. Auch Dellen im Blech können mit Smart Repair einfach wieder ausgebessert werden. Doch nicht alle Schäden lassen sich damit beheben.

Mit Smart Repair (Small Middle Area Repair Technologies) lassen sich mehrere Bereiche des Autos reparieren, darunter Polster, Kunststoffe und das Blech - ohne Demontage. Bei der Blechbearbeitung sprechen die Profis von Spot-Lackierung. Hierbei wird nur die direkte Schadenstelle bearbeitet, es ist eine Punkt-Ausbesserung oder Teilreparatur. Lackstellen werden dabei wie bei einer normalen Lackierung vorbehandelt - das heißt: abschleifen, spachteln, lackieren und mit Klarlack versiegeln. Eine anschließende vollständige Beschichtung des Bauteils mit Klarlack ist aber nicht vorgesehen. Sind die Kratzer nur oberflächlich, reicht oft eine intensive Politur.

"Die Spot-Repair-Methode ist eine Kleinstreparatur-Methode und kaum mit einer konventionellen Lackierung zu vergleichen", sagt Mirko Albrecht vom Bundesverband Fahrzeugaufbereitung. Zwar werden auch hierbei die beschädigten Stellen vorbehandelt, geschliffen und eine neue Lackstruktur aufgebaut. Doch der Unterschied zu angrenzenden Stellen kann sichtbar werden. "Grundsätzlich können alle Flächen mit der Smart-Repair-Methode bearbeitet werden", sagt Albrecht. Allerdings sollte der Bereich die Größe einer DIN-A5-Seite nicht überschreiten und nur ein Schaden pro Bauteil vorliegen.

"Bei Beschädigungen auf der Motorhaube oder dem Dach macht eine konventionelle Lackierung mehr Sinn", sagt Albrecht. Denn bei genauer Betrachtung würde der Kunde die ausgebesserten Stellen an diesen Bauteilen erkennen. Auch bei stark beschädigten Felgen mit tiefen Kratzern und Materialabtrag sei von einer Spot-Reparatur abzuraten.

Es gibt auch Lacksorten und Farbtöne, bei denen Spot-Repair besser nicht angewendet wird: "Zwei-Farben-Lackierungen, Silbertöne, Blautöne und Bronze sind durch ihre Farbzusammensetzung immer kritisch, die Stellen können beim Ausbessern einen dunklen Rand bekommen, der auffällt", sagt Michael Zierau, Techniker beim Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik. Dann sei es besser, das ganze Bauteil lackieren zu lassen. Auch im oberen Türbereich empfiehlt er eine konventionelle Lackierung. Denn Nacharbeiten im Sichtbereich würden bei genauem Hinsehen auffallen. Die Technik empfiehlt sich eher für den unteren Bereich des Autos - dort, wo der Kunde nicht so genau hinschaut.

Auch Autofahrer, die ihr Blech regelmäßig polieren, sollten lieber auf eine konventionelle Lackierung setzen. "Es gibt das Risiko, dass nach sehr häufigen Fahrzeugwäschen und Polierungen der Klarlack an der Stelle abreibt, Abrisskanten an den Übergangsstellen entstehen und der Schaden sichtbar wird", sagt Zierau.

Er empfiehlt, von Fall zu Fall zu entscheiden, ob konventionelle Lackierung oder Spot-Repair. "Es kommt immer auf die Kosten und den Nutzen an. Bei älteren Fahrzeugen außerhalb der Herstellergarantie ist eine komplette Lackierung wenig sinnvoll, ebenso bei Privatfahrzeugen", sagt Zierau. Dagegen würde er nach einem Unfall bei einem Haftpflichtschaden auf eine konventionelle Lackierung setzen und das gesamt Bauteil instand setzen lassen. Auch bei Neufahrzeugen empfiehlt er eine Lackierung des gesamten Teils.

Generell spielt das Alter des Autos keine Rolle. "Prinzipiell kann Spot-Repair bei allen Fahrzeugen angewendet werden, ganz gleich welches Alter oder welcher Zustand", sagt Albrecht. Letztendlich entscheidet der Kunde, ob er sein Auto mit einer konventionellen Lackierung oder mit Spot-Repair reparieren lassen will. Ein Vorteil: Das Ausbessern einzelner Stellen koste rund zwei Drittel weniger als eine Lackierung des gesamten Bauteils.

Sorgen, dass die Garantie nach der Reparatur erlischt, müssen sich Besitzer keine machen. Wie bei jeder Reparatur verliert zwar das Bauteil die Garantie des Herstellers. Üblicherweise übernimmt aber der ausführende Fachbetrieb die Gewährleistung für das Bauteil und seine geleistete Arbeit.

"Verschiedene Automobilhersteller empfehlen inzwischen, eingedellte Karosseriebleche vorzugsweise auszubeulen, da sich ein Austausch negativ auf die Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit des Karosserieverbundes auswirken könnte", sagt Hasso Suliak vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft. Auch die Reparatur von Kunststoffteilen und eine kleinflächige Ausbesserung von Lackschäden seien gegenüber einem Austausch ganzer Teile vorteilhaft - sie lassen sich mit deutlich weniger Arbeitsaufwand erledigen. Außerdem sparen sie Material und weisen dank niedrigerer CO2- und Schadstoffemissionen eine bessere Ökobilanz auf. Und nebenbei ist das Auto schneller wieder einsatzfähig.

(RP)
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