Kolumne Fahrplan für Sanierung

Private Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie kleineren Mehrfamilienhäusern stehen vor einem Berg von Fragen und Aufgaben, wenn sie ihre Häuser energetisch modernisieren möchten. Zahllose finanzielle, rechtliche und auch technische Aspekte gilt es zu klären. Es ist schon viel gewonnen, wenn sich der Eigentümer auf einem dieser drei Gebiete auskennt: Selten sind Kenntnisse auf zwei, fast nie auf allen drei Feldern vorhanden.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat nun eine Software mit dem Namen "individueller Sanierungsfahrplan" vorgestellt. Dieses Instrument soll helfen, die technische Seite einer Modernisierung für den Eigentümer transparenter zu gestalten. Berücksichtigt werden auch die finanziellen und zeitlichen Grenzen. Soweit, so gut - für selbstnutzende Eigentümer. Weitgehend außen vor lässt die Software vermietete Mehrfamilienhäuser.

Das sind immerhin 1,2 Millionen Gebäude mit 6,4 Millionen Wohnungen. Ein privater Vermieter muss seine Mieter mit in die Planungen einer Modernisierung einbeziehen, er wird auch deren finanzielle Möglichkeiten in der Regel berücksichtigen wollen. Und: Entlastungen beim Energieverbrauch spürt der Vermieter nicht im eigenen Portemonnaie. Er muss also andere Formen der Refinanzierung seiner Aufwendungen prüfen und durchrechnen. Vermieter haben demnach gänzlich andere Anforderungen an einen individuellen Sanierungsfahrplan. Wenn der Sanierungsfahrplan ein Erfolg werden soll, müssen die Berater sowie die Software auch die besondere Lage der privaten Vermieter berücksichtigen.

Kai H. Warnecke

Der Autor ist Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland.

(RP)
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