Kolumne Gibt es neue Preisrekorde?

Seit Mitte 2013 durchläuft die europäische Immobilienbranche eine Hausse. Trotz einiger "Störfaktoren" wie zum Beispiel die Börsenturbulenzen in China oder auch die Flüchtlingsthematik, ist die Kaufbereitschaft der Investoren ungebrochen hoch.

Dieser Aufschwung könnte sich also fortsetzen, da viele Triebfedern des Immobilienmarktes, die für Transaktions- und Preisrekorde in Europa gesorgt haben, unverändert sind. Auch dieses Jahr sowie darüber hinaus werden sie dafür verantwortlich sein, dass Immobilien für Investoren höchst interessant bleiben. Die Renditen für Büros in Spitzenlagen in europäischen Top-Märkten liegen aktuell durchschnittlich 75 Basispunkte unter dem letzten Markthoch von 2007. In den deutschen Immobilienhochburgen beträgt die Differenz im Durchschnitt 50 Basispunkte.

Das deutet zunächst darauf hin, dass eine wesentliche Preiskorrektur kommen könnte. Was heute jedoch anders ist, ist der herrschende Renditedruck. 2007 entsprachen Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit in etwa den Renditen von Büroimmobilien in absoluten Top-Lagen. Anfang 2016 liegen dieselben Anleihen zum Beispiel etwa vier Prozentpunkte unter den Spitzenrenditen in Düsseldorf. Zudem haben die Niedrigzinsen ungeahnte Mengen an Kapital in den Immobilienmarkt geschwemmt. Die Folge liegt auf der Hand: Es besteht die Möglichkeit, dass Top-Immobilien in den deutschen Immobilienhochburgen in Zukunft noch geringere Renditen erbringen - vielleicht sogar dauerhaft. Dies wird die Attraktivität der Anlegeklasse Immobilien allerdings nicht schmälern.

Ignaz Trombello

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter von Colliers International Düsseldorf.

(RP)
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