Hausbau Kellerdecke dämmen und Heizkosten sparen

Die Kellerdecke wird häufig stiefmütterlich behandelt, obwohl das kalte Füße einbringen kann. Aber die Zwischendecke kann noch nachträglich gedämmt werden.

 Die Kellerdecke zu dämmen kann Heizkosten sparen.

Die Kellerdecke zu dämmen kann Heizkosten sparen.

Foto: Alena Brozova/Shutterstock.com

<p>Die Kellerdecke wird häufig stiefmütterlich behandelt, obwohl das kalte Füße einbringen kann. Aber die Zwischendecke kann noch nachträglich gedämmt werden.

Die Dämmung der Kellerdecke verbessert den Wohnkomfort und ist eine schnelle und preisgünstige Energiesparmaßnahme. "Damit kann je nach Gebäude eine Gesamtenergieersparnis von rund fünf bis sieben Prozent erreicht werden", sagt Achim Fischer, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Anders als etwa bei der Dämmung der Fassade geht das Abdichten der Kellerdecke ohne viel Aufwand. "Die Kellerdeckendämmung kann ohne Gerüst, zu jeder Jahres- und Tageszeit und bei Bedarf auch nur in einzelnen Räumen durchgeführt werden", erläutert Arnold Drewer, Geschäftsführer des Privatwirtschaftlichen Instituts für preisoptimierte energetische Gebäudemodernisierung. "Am Hausäußeren wird nichts verändert, so dass ich keine ästhetischen Vorgaben berücksichtigen muss." In vielen Fällen können geübte Heimwerker die Arbeit sogar selbst übernehmen.

Aber viele dämmen die Kellerdecke nicht - was daran liegen kann, dass man nicht dazu aufgefordert wird. Das ist nicht wie die Dämmung der obersten Geschossdecke gesetzlich vorgeschrieben, auch nicht bei einem Eigentümerwechsel. Wer die Kellerdecke eines Wohngebäudes freiwillig dämmt, muss darauf achten, dass das Material für eine geringe Wärmeleitfähigkeit sorgt.

Keine brennbaren Stoffe verwenden

Für gerade Kellerdecken mit wenigen Rohrleitungen bieten sich Dämmplatten an. "Allerdings muss die Decke möglichst eben sein, sonst können zwischen dem Dämmstoff und der Decke Lufthinterströmungen entstehen, die zu Wärmeverlusten führen", erklärt Fischer. Drewer empfiehlt, Platten aus Polyurethan oder Phenolharz zu verwenden. "Aufgrund ihrer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit können sie in geringer Dicke verarbeitet werden." Und genau das ist in vielen Kellern eine wichtige Bedingung: Eine niedrige Raumhöhe und knappe Anschlüsse für Türen und Fenster lassen oft kaum Spielraum. "Im Heizungskeller und bei Fluchtwegen in Mehrfamilienhäusern dagegen dürfen keine brennbaren Stoffe verwendet werden", sagt Fischer. Dort sind Platten aus Steinwolle eine gute Alternative.

Prinzipiell können die Dämmplatten mit Klebespachtel oder mit Dübeln festgemacht werden. Wer klebt, braucht einen trockenen, sauberen und tragfähigen Untergrund. "Um das zu testen, nimmt man den angedachten Kleber, spachtelt Gittergewebe hinein und lässt das Ganze trocknen", erklärt Thomas Weber vom Verband Privater Bauherren. "Wenn es sich sehr leicht runterreißen lässt und Farbreste daran hängen bleiben, dann ist der Untergrund nicht tragfähig." Manch ein Hersteller bietet Grundierungen an - das ist ein Arbeitsgang mehr. Diese funktionieren nicht bei alten Kalkanstrichen, die aber vorher abgewaschen werden können. Die Alternative ist das Dübeln.

Damit keine Wärmebrücken entstehen, müssen die Platten im Verbund dicht und lückenlos befestigt werden. Leitungen lassen sich mit Platten umbauen. "Heizungs- und Warmwasserrohre sollten gut eingepackt werden", erklärt Fischer. "Gasleitungen würde ich aus Sicherheitsgründen freilassen."

Fehler beim Dämmen

Gibt es an der Decke ein ganzes Netzwerk an Rohren, wird das Einpacken zur Sisyphos-Arbeit. Und auch bei Kappendecken sind Platten ungeeignet. Eine Alternative ist, Dämmestoffe aufzusprühen, wodurch sich Leitungen, Rohre und Schellen rundum dicht und fugenfrei umschließen lassen. "In den Niederlanden ist PU-Ortschaum sehr verbreitet", berichtet Drewer. "Eine Alternative ist ein Gemisch aus Steinwolle, Wasser und Zement." Auch Zellulosegemische lassen sich aufsprühen, sie seien jedoch sehr weich und für den Keller nicht geeignet. Sie werden leicht beschädigt - etwa, wenn man mit einem Gegenstand dagegen stößt. Das Aufsprühen von Dämmstoffen sollte man auf jeden Fall einer Fachfirma überlassen.

Unabhängig von Methode und Material gibt es zwei Fehler, die die Experten häufig beobachten. Zum einen sollte nicht nur die Decke gedämmt werden. "Wenn ich die Dämmung nicht etwa 50 Zentimeter von der Decke an den Wänden nach unten ziehe, entstehen an diesen Stellen so große Wärmebrücken, dass der Effekt der gesamten Dämmung extrem verringert wird", erläutert Drewer. "Man könnte sich die Dämmung eigentlich dann gleich schenken." Zum anderen sollten Hausbesitzer bedenken, ob künftig Veränderungen oder Baumaßnahmen anstehen. "Der Verlauf von Rohren und Leitungen an der Decke sollte exakt vermessen, skizziert und fotografiert werden", rät Weber. Diese Dokumentation gehört in die Bauunterlagen des Hauses.

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