Hausbau Vinylboden als Alternative zu Laminat?

Lange Zeit galt Vinyl- oder PVC-Boden als gesundheitsschädlich und unschön. Heute unterliegt er strengeren Kontrollen und wird mit Designermustern aufgewertet.

 PVC- oder Vinylboden gibt es bereits seit über 80 Jahren.

PVC- oder Vinylboden gibt es bereits seit über 80 Jahren.

Foto: Parador

<p>Lange Zeit galt Vinyl- oder PVC-Boden als gesundheitsschädlich und unschön. Heute unterliegt er strengeren Kontrollen und wird mit Designermustern aufgewertet.

Obwohl schon 1912 entdeckt, begann PVC seinen Siegeszug erst in den 1930er Jahren, nach dem zweiten Weltkrieg galt er als der meistproduzierte Kunststoff der Welt. Das robuste PVC wurde für Rohre, Fenster und Bodenbeläge eingesetzt. Der Kunststoff Polyvinylchlorid, das ebenfalls als Vinyl bekannt ist, löste sogar das Schellack in der Produktion von Schallplatten ab.

Der Vinylboden wird aufgrund verschiedener Eigenschaften als Bodenbelag geschätzt. Mit circa 5 Millimeter ist er sehr dünn und gleichzeitig extrem robust, er hat schalldämmende Wirkung und macht auch ohne Fußbodenheizung keine kalten Füße. Besonderes in Küche und Bad wird PVC-Boden gerne verlegt, da Nässe ihm nichts anhaben kann und er durch seine verschweißten Fugen einfach zu säubern ist.

Lange Lebensdauer, Entsorgung schwierig

Dieser Bodenbelag hat eine besonders lange Lebensdauer. Aufgrund der hohen Strapazierfähigkeit, hohen Hygiene und leichten Reinigung wird PVC- oder Vinylboden gerne in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern verlegt. Ebenfalls ein Vorteil ist der Preis: dieser Bodenbelag gilt als günstig, obwohl es mittlerweile auch Designerböden aus diesem Material gibt, für die etwas mehr ausgegeben werden muss.

Da der Kunststoff PVC an sich eine harte und spröde Konsistenz hat, müssen Weichmacher ergänzt werden, damit er formbar ist und gut verarbeitet werden kann. Dafür haben die Hersteller in der Vergangenheit Phthalate benutzt. Diese Stoffe sind im Boden nicht fest verbunden und können durch Abrieb in die Luft geraten und für den Menschen gesundheitsschädlich sein. Außerdem ist der PVC-Kunststoff nicht abbaubar und stellte lange Zeit bei der Entsorgung ein Problem dar.

Mustern und Farben keine Grenzen gesetzt

Mittlerweile lassen sich die Fußbodenbeläge und andere Materialien aus diesem Stoff downcyclen, dass heißt in minderwertigerer Qualität für andere Produkte, wie Halterungen von Straßenabsperrungen wiederverwerten. Die europäische PVC-Branche hat sich 2000 für eine nachhaltigere Entwicklung selbst verpflichtet, außerdem haben einige Hersteller die Produktion auf nicht-schädliche Weichmacher umgestellt.

Bei Dekoren, Dessins und Farben des Vinylbodens sind der Phanzasie keine Grenzen gesetzt,die Optiken werden mittels moderner Druck- und Prägetechniken auf die Oberflächen der Trägerschicht gedruckt, von Edelholz- und Stein-Imitationen bis hin zu Wiesen- und Sandmustern reicht die Auswahl. Die Beläge werden entweder von einer Rolle verlegt und festgeklebt oder als Planke schwimmend im Klickverfahren angebracht, ähnliche wie Laminat. Vinylboden kann auf Holzböden, Estrich oder Fliesen verlegt werden.

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