Kolumne Trump und die Immobilien

Die Auswirkungen der US-Wahlen auf die Immobilienmärkte werden zum jetzigen Zeitpunkt vor allem mittelfristig durch eine wirtschaftliche Schwächung des Landes aufgrund von neuem Protektionismus, nachlassender Wettbewerbsfähigkeit und schuldenfinanzierten Steuersenkungen erwartet. In der Folge könnten die USA den Status als sicheren Investmenthafen relativ rasch einbüßen.

Zusätzlich besteht die Gefahr, dass potenzielle Investoren an der politischen und rechtlichen Stabilität des Landes zweifeln, wenn es Trump nicht gelänge, seine im Wahlkampf mehrfach gezeigte Unbeständigkeit abzulegen und die gesellschaftlichen Spannungen des Landes in den Griff zu bekommen. Mit dem Wegfall liquider US-amerikanischer Investmentstandorte verteile sich dann der Anlagedruck global agierender Investoren auf eine zunehmend geringer werdende Zahl struktur- und wirtschaftsstarker Industrieländer.

Aber Investoren, die sich langfristig für Nordamerika entschieden haben, werden ihre Kapitalströme nicht sofort Richtung Europa und Deutschland umlenken. Hier wird Kanada mit seinen etablierten Investmentzentren an Bedeutung hinzugewinnen.

Bei einer Verschlechterung der Handelsbeziehungen mit den USA, Deutschlands wichtigstem Exportpartner, und der Einführung von Zöllen im Zuge verstärkten Protektionismus, hätte aber die Schwächung der deutschen Wirtschaft und des Arbeitsmarktes nachhaltig negative Einflüsse auf den deutschen Immobiliensektor. Jetzt gilt es, die nächsten Monate abzuwarten.

Ignaz Trombello

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter von Colliers International Düsseldorf.

(RP)
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