Kolumne Mediation hilft im Streitfall

Wer selbst noch nicht betroffen war, kennt Berichte von Freunden oder aus den Medien: Es geht um den Streit unter Nachbarn.

Anlässe gibt es genug. Zum Beispiel der Baum in Nachbars Garten. Was dem einen als Schattenspender dient, birgt für den anderen die Gefahr, umzustürzen und Menschen zu verletzen. Oder der Schneeberg, der direkt an die Garagenwand geschaufelt wird. Die Wand könnte Schaden nehmen - das Einparken gelingt nur mit großer Mühe. Häufig enden solche alltäglichen Konflikte nach Monaten frostiger Atmosphäre vor überlasteten Gerichten. Nicht ohne Grund werden Nachbarschaftsverhältnisse auch "unfreiwillige Beziehungen" genannt.

Hilfe versprach die Mediation, die außergerichtliche Streitbeilegung: Das 2012 verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Mediation stieß auf auf positive Resonanz. Die Hoffnung, die außergerichtliche Konfliktbeilegung im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern, blieb bislang jedoch unerfüllt. Dabei bietet die Mediation viele Vorteile. Während ein Richterspruch die Gräben oft noch vertieft, Gewinner und Verlierer zurücklässt, kann die Mediation zu einer dauerhaften Harmonisierung beitragen. Die Parteien setzen sich zusammen und erarbeiten gemeinsam eine Lösung - freiwillig, eigenverantwortlich und zeitnah. Immer dabei: ein erfahrener Mediator als Moderator. Der Weg zum Gericht kann in vielen Fällen vermieden werden.

Ein professioneller Mediationsservice ist in Rechtsschutzversicherungen oft bereits enthalten. Im Fall der Fälle hilft er nachhaltige Lösungen zu finden und schont die Nerven.

Christian Diedrich

Der Autor ist Vorstand für Schaden- /Unfallversicherung der ERGO Versicherungsgruppe

(RP)
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