Kolumne Vom Brexit profitieren

Auf dem Immobilienmarkt in Deutschland nimmt der Anlagedruck institutioneller Anleger an Intensität weiter zu. Und diese Gesamtsituation wird sich durch den Brexit sogar noch verstärken. Nachdem der von vielen Investoren nicht erwartete Austritt der Briten aus der EU nun Gewissheit ist, werden bereits zeitnah die schon in London geplanten Platzierungen von Langfristinvestments zum größten Teil umgeleitet. Europas führende Investmentmetropole wird von risikoscheuen Investoren hinsichtlich ihrer politischen und wirtschaftlichen Stabilität erst einmal in Frage gestellt.

Deutschland hingegen bleibt angesichts seiner mehrfach erwiesenen Krisenfestigkeit mehr denn je im Fokus. Auch wegen dieses Sondereinflusses ist für den Rest des Jahres ein ansteigender Kapitalzufluss aus dem Ausland in deutsche Immobilien zu erwarten. Und mit einem Abzug britischen Kapitals aus Deutschland ist vorerst nicht zu rechnen, denn häufig werden Gelder im Auftrag außereuropäischer Anleger durch britische Vermögensverwalter zur Verfügung gestellt. Diese werden auch weiterhin aufgrund der geringeren Sprachbarriere und langfristiger Geschäftskontakte bevorzugt den Weg über britische Kapitalsammelstellen nehmen.

Auch der Düsseldorfer Investmentmarkt, der bereits 2015 ein Rekordergebnis erreichte, kann vom Brexit profitieren und weitere internationale Kapitalanleger anziehen. Die bereits durch Produktmangel gekennzeichnete Marktsituation wird damit zusätzlich befeuert und die Kaufpreise werden weiter steigen.

Ignaz Trombello

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter von Colliers International Düsseldorf.

(RP)
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