Handlungsstrategien Die besten Tipps zum Umgang mit schwierigen Kollegen
Auch wenn Kollegen Ihnen schwierig erscheinen: Hand auf Herz, jeder ist mal kompliziert oder verfügt über schlechte Angewohnheiten. Versuchen Sie daher zu verstehen, wie Ihre Kollegen ticken und wenden Sie die richtigen Kommunikationsmittel an. Die besten Tipps im Überblick.
Konfliktmanagement
Ein Problem anzusprechen, ist nicht immer der leichteste Weg, doch es ist mutig und lösungsorientiert. Reden Sie einfach mit Ihrem Kollegen. Das Gespräch wird im Idealfall Ihr Verständnis füreinander erhöhen und so können sie im nächsten Schritt gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten, die beiden Seiten aus der Sackgasse helfen.
Sachlich mit dem Kollegen reden
Machen Sie Kollegen keine Vorwürfe, wie: „Du hast aber ...“, sondern formulieren Sie Ich-Botschaften und machen Sie damit deutlich, wie Sie sich fühlen, etwa: „Ich habe mich durch ihren Ausbruch angegriffen und verletzt gefühlt.“ So kann zudem verhindert werden, dass die Berechtigung der eigenen Reaktion infrage gestellt wird.
Gefühle von Kollegen immer ernst nehmen
Werten Sie die Emotionen anderer auf keinen Fall ab, indem Sie etwas sagen wie: „Nun seien Sie doch nicht so empfindlich, so schlimm ist es nun auch wieder nicht“ Jeder Mensch reagiert anders und hat ein Recht auf seine Empfindungen.
Gefühlsduselei umschiffen
Die Gefühle anderer ernst zu nehmen, ist die eine Sache, doch Kritik ist genauso Teil des Berufalltags. Wenn Sie die Arbeit eines Kollegen sachlich kritisieren und dieser unverhältnismäßig emotional reagiert, geben Sie ihm Zeit, sich zu beruhigen und warten Sie schweigend. Fragen Sie sich selbst, ob Sie zu konfrontativ waren. Falls nicht, fahren Sie in der sachlichen Erläuterung Ihrer Kritik fort. Nur weil der Kollege sich unprofessionell verhält, müssen Sie es nicht tun.
Die richtige Körperhaltung bei Konfrontationen
Stehen Sie aufrecht und nehmen Sie eine offene Körperhaltung ein, lassen Sie dabei die Arme locker hängen. Wichtig: Demonstrieren Sie Ihr Selbstbewusstsein. Halten Sie unbedingt Blickkontakt, denn wenn Sie die Augen niederschlagen, begeben Sie sich automatisch in Büßerpose.
Schwätzer abwimmeln
Sie werden stundenlang zugetextet, haben aber gar keine Zeit? Wenn Sie nicht unfreundlich sein wollen, vertrösten Sie den Schwätzer auf später: „Ich habe jetzt noch dringend etwas zu erledigen, aber Sie können mir das gerne in der Mittagspause erzählen.“ Mit etwas Glück ist es bis dahin vergessen.
Angeber und Besserwisser charmant handeln
Manche Kollegen stellen ihr scheinbar großes Selbstbewusstsein gerne zur Schau und loben sich und ihre Arbeit in höchsten Tönen. Reagieren Sie gelassen, in Wirklichkeit suchen sie nur Anerkennung. Zeigen Sie sich also groß und geben ihnen ein wenig davon, nehmen Sie ihnen aber gleichzeitig den Wind aus den Segeln: „Ja, ich finde auch, dass Sie Ihr letztes Projekt gut gemacht haben. Weiter so.“
Vorsicht bei persönlichen Problemen
Was tun, wenn ein Kollege Sie mit persönlichen Problemen konfrontiert? Nehmen Sie ihn zwar ernst: „Ich kann nachvollziehen, dass Sie das sehr belastet, was Sie mir erzählt haben...“ Lassen Sie seine Probleme aber nicht an sich heran und implizieren Sie mit ihrem Verhalten nicht, dass sie sich seinen Problemen von nun an verschreiben. Besser: Vermitteln Sie den Kontakt zu einem professionellen Helfer, und kehren Sie dann zu Ihrer Arbeit zurück: „...Es tut mir wirklich leid, aber ein Profi kann Ihnen ohnehin viel besser helfen... ich muss jetzt unbedingt weiterarbeiten.“
Wenn Kollegen Informationen zurückhalten
Manche Kollegen halten gerne Informationen zurück, um sie für ihre Arbeit alleine zu nutzen und davon zu profitieren. Eine gute Methode, dennoch an die Informationen zu kommen: Stellen Sie vor allen anderen Kollegen oder dem Chef konkrete Fragen nach Informationen.
Schleimer in ihre Schranken weisen
Der "nette" Kollege will sich auf Ihre Kosten vor dem Chef wieder einmal selbst ins rechte Licht rücken? Fragen Sie ihn doch einmal ganz direkt nach Details, die er nicht wissen kann. Und weisen Sie gezielt in seiner Gegenwart Ihren Chef auf ihre eigenen Erfolge und Bemühungen hin. Auf das Niveau Ihres Kollegen sollten Sie sich hierbei allerdings nicht herablassen. Wenn Ihnen negativ auffällt, dass ihr Kollege sich einschleimt, fällt es Ihrem Chef sicher irgendwann auch auf.
Lassen Sie sich nicht so schnell unterkriegen
Einige Kollegen können richtig unverschämt werden: „Das ist wieder mal einer Ihrer völlig undurchdachten Vorschläge. Man hat den Eindruck, Sie haben dem Chef nicht richtig zugehört.“ Verschwenden Sie keinen Gedanken an den Inhalt der Aussage, sondern kommentieren Sie nur die Art des Angriffs – und zwar immer in der Wir-Form: „Ich möchte Sie bitten, den Ton zu finden, der unserer Kultur entspricht“, „Dieser Stil ist nicht der Stil, den wir hier gewohnt sind. Würden Sie bitte sachlich bleiben, wie alle anderen“ oder „Es entspricht nicht dem Niveau in dieser Firma, so polemische Äußerungen zu machen.“
Sich durch Nörgler nicht aus der Ruhe bringen lassen
Auch wenn es schwer fällt: Lassen Sie sich von einem Nörgler nicht aus der Ruhe bringen. Auf seine typischen Äußerungen wie „Das funktioniert doch nie“ entgegen Sie keck: „Warum nicht?“ Und fangen Sie vor allem nicht an, sich von der Nörgelei mitreißen zu lassen, das hemmt nämlich den Spaß an der Arbeit und dadurch werden die acht Stunden im Büro garantiert nicht schöner.
Choleriker händeln
Ihr Kollege flippt aus - was machen Sie? Stellen Sie sich vor, Sie begutachten als Regisseur einen Schauspieler beim Vorsprechen zum Thema Wutanfall. Oder: Konzentrieren Sie sich auf ein bestimmtes Detail – „Wenn die Ader rechts noch weiter anschwillt, platzt sie gleich...“. In der direkten Konfrontation lächeln Sie am besten milde darüber hinweg. Nach dem Motto: Bedauernswert, dass manche Menschen sich so wenig im Griff haben.
Lassen Sie sich nicht zum Lästern hinreißen
In Büros wird gerne und häufig gelästert, es kann Sie allerdings niemand zwingen, dabei mitzumachen. Lästerei im Büro mag vielleicht kurzfristig Verbundenheit schaffen, sie fliegt einem jedoch auch schnell wieder um die Ohren - etwa wenn man sich dann doch mit dem Vorgesetzten zusammenrauft. Lassen Sie sich daher auf dieses Niveau überhaupt nicht herab. Selbst wenn ihre Kollegen Ihnen das Gefühl geben, ein Spielverderber zu sein. Wenn Sie ein Problem mit jemandem haben, das die Arbeit betrifft, sprechen Sie es an. Was Ihre Chefs und Kollegen in Ihrer Freizeit tun, geht allerdings niemanden etwas an - und darüber sollte im besten Fall gar nicht getratscht werden.