Karriere-Tipps Diese sieben Fehler ruinieren jede Bewerbung

Düsseldorf · Bei einer Bewerbung kann der Kandidat eine Menge falsch machen. Wir haben einen Bewerbungsexperten nach den schlimmsten Fehlern gefragt. Einige Antworten überraschen.

Bei einer Bewerbung kann der Kandidat eine Menge falsch machen. Wir haben einen Bewerbungsexperten nach den schlimmsten Fehlern gefragt. Einige Antworten überraschen.

Wie schreibe ich eine perfekte Bewerbung? Einer, der das genau weiß, ist Christian Scherer von "Richtig gut bewerben". Täglich sieht der Coach viele Lebensläufe, Anschreiben und Anhänge und kennt die schlimmsten Fehler. Ein Überblick:

  1. Qualifikationen: "Natürlich sind die Qualifikationen in einem Lebenslauf besonders wichtig", sagt Scherer. Auf seine Grundschulzeit solle man aber nicht verweisen. Zwar sei die Grundschule eine Schule, aber eben keine weiterführende. Besser sei es deshalb, dazu zu stehen, wenn etwa die Hauptschule nicht mit einem Abschluss beendet wurde. "Lügen oder verstecken ist im Lebenslauf immer schwierig. Diese Dinge fallen spätestens im Gespräch meist auf", erklärt der Experte.
  2. Hobbys: Hobbys anzugeben kann einen Bewerber zwar interessant machen, aber eben nur, wenn es auch interessante Fähigkeiten sind. Typisches wie Lesen, Sport oder Reisen seien hier keine empfehlenswerten Einträge. "Außerdem kann es sein, dass man im Gespräch etwa nach seinen Lieblingsbüchern gefragt wird, und dann muss man antworten können."
  3. Besondere Fähigkeiten: "98 Prozent positive Bewertungen bei Ebay", ist zwar ein Kriterium für mögliche Käufer einer gebrauchten Sofagarnitur. Für einen potenziellen Arbeitgeber sind solche Daten jedoch abschreckend. "Wir lesen auch immer wieder mal, dass Leute unter Fähigkeiten schreiben, dass sie Hunde und Katzen besitzen. Das fällt natürlich ebenfalls negativ auf", sagt der Fachmann. Übrigens: Feiern, Chillen, Facebook und WhatsApp sind keine besonderen Fähigkeiten. Auch diese Angaben liest der Experte jedoch immer wieder.
  4. Familienangaben: "'Zwei schöne Schwestern und einen hässlichen Bruder', das habe ich schon bei den Familienangaben gelesen", sagt der Bewerbungscoach. "Bei solchen Sätzen fällt die Bewerbung natürlich sofort durch." Zwar sei es früher üblich gewesen, Angaben zur Familie zu machen, etwa zu den Berufen der Eltern. Heute sei das laut Scherer jedoch nicht mehr so. Scherer rät sogar, Informationen über Familienmitglieder vollständig wegzulassen.
  5. Die eigenen Kinder: Was bei Familienangaben gilt, gilt übrigens auch für die eigenen Kinder. "Immer wieder lese ich in Bewerbungen 'leicht erziehbarer Sohn' oder 'Tochter ist versorgt' in den Feldern für Familienangaben. Das sieht natürlich unheimlich seltsam aus." Will der Bewerber seine Kinder etwa am liebsten wieder abgeben?
  6. Der Anhang: Der Anhang ist auch immer ein nettes Fettnäpfchen. "Da werden gerne mal die Schulzeugnisse angehängt, was nicht falsch ist, solange es das Abschlusszeugnis ist. Es kommt aber durchaus vor, dass es dann heißt: Anhang Zeugniskopien Klasse 5-13. Das ist über das Ziel hinaus geschossen", sagt Scherer.
  7. Die Überschrift: "Ein Klassiker ist in ganz vielen Fällen die Überschrift des Anschreibens: Bewerbung als Feuerwehr, Spedition oder Bank, das ist natürlich inhaltlich und grammatikalisch falsch", sagt Scherer. Da sei es zu erwarten, dass sich solche Fehler durch die ganze Bewerbung ziehen - und die ganze Mappe lande meist direkt auf dem Stapel "Aussortiert".
(ham)
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