Tipps Wie Sie das Bewerbungsgespräch meistern

Nürnberg · Ohne feuchte Hände und Herzklopfen kommt wohl kaum jemand durch ein Bewerbungsgespräch. Doch wer im Vorfeld einige Punkte beachtet, wird die Herausforderung souverän bestehen. Diese neun Schritte sind wichtig, damit es mit dem Ausbildungsplatz klappt.

Zehn Todsünden bei der Online-Bewerbung
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Foto: tmn

"Ihre Unterlagen haben unser Interesse geweckt. Wir möchten Sie gerne kennenlernen." Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sind Bewerber dem Ausbildungsplatz ein gutes Stück näher gekommen. Doch wie bei dem Termin einen guten Eindruck machen?"Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O", sagt Frauke Wille von der Bundesagenturfür Arbeit in Nürnberg. Diese Punkte sind zu beachten:

Schritt 1 - Informationen sammeln: Vor dem Vorstellungsgespräch ist eine guteRecherche über das Unternehmen Pflicht. Produktionsspektrum, Branche, Mitarbeiterzahl und ein paar Fakten zur Firmengeschichte - diese Aspekte sollten Bewerber parat haben, rät Wille.

Schritt 2 - Selbstvorstellung üben:Vorstellungsgespräche beginnen häufig ähnlich."Bewerber werden am Anfanggebeten, etwas über sich zu erzählen", sagt der Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. So verschafften sich Personaler einen ersten Eindruck, mit wem sie es zu tun haben. Schulabgänger sollten ihrenLebenslauf flüssig referieren können. Statt alle Details zu erzählen, ist es besser, sich auf Wesentlicheszu beschränken.

Klug ist es,die Selbstbeschreibung vorher einmal zur Probe zu formulieren oder sogar auswendig zu lernen. Dann kommen Jugendliche auch bei großer Aufregung nicht so schnell ins Stottern.Wer unsicher ist, ob er sich ins rechte Licht rückt, sollteEltern oderFreundeumFeedback bitten.

Schritt 3 - Auf Standardfragen vorbereiten:Warum haben Sie sich bei uns beworben? Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Was wissen Sie über Ihren Ausbildungsberuf? Manche Fragen kommen immer wieder vor und sind regelrechte Klassiker. Was Schulabgänger auf sie antworten wollen, sollten sie sich vorab gut überlegen.

Bei der Frage nach den Schwächen istes wichtig,nicht zu ehrlich sein,warnt Hesse. Wer oft unpünktlich ist, behält das besser für sich. Wird nach den Stärken gefragt, sollten sich Bewerber außerdem nicht zu überschwänglich loben. Das wirkt schnell unsympathisch.

Schritt 4 - Der Outfit-Check: Ob ein Jugendlicher zur Firma passt, entscheidet sich nicht zuletzt auch am Erscheinungsbild. Die Kunstist, beim Vorstellungsgespräch einen Kleidungsstil zu wählen, der zum Ausbildungsberuf passt. "Eine zukünftige Bankkauffrau sollte nicht in Jeanskommen, ein Malernicht unbedingt mit Anzug", erklärt Wille.

Als Faustregel gilt, dass Jugendliche sich am besten schicker kleidenals normalerweise. Es muss aber nicht immer unbedingt ein Anzug oder ein Kostüm sein."Zu dick auftragen kann schnell aufgesetzt wirken", findet Hesse. Es sollte Kleidung sein, in denen sich Bewerber wohlfühlen. Im Zweifel können sich Jugendliche an den Personalfotos auf der Webseite des Unternehmens orientieren.

Schritt 5 - Einladungsschreiben nicht vergessen: Mit leeren Händen gehen Bewerber besser nicht zum Vorstellungsgespräch. Mitzubringen sind das Einladungsschreiben, eventuell noch einmal die Bewerbung sowie eineListe mit persönlichen Fragen, sagt Wille."Bei kreativen Berufen könnten außerdem Arbeitsproben gewünscht werden."

Schritt 6 - Pünktlich sein: Werzu spät kommt, fälltnegativ auf. Bewerber zeigen damit, dass sie unzuverlässig sind. Idealsei,einpaarMinutenzufrühzukommen,rätSteffen Kirchner, Motivationstraineraus München. Wer sehr aufgeregt ist, kann dann eine Entspannungsübung machen. "Drei Sekunden einatmen, drei Sekunden halten und sechs Sekunden ausatmen", erklärt der Coach. Das beruhige den Körper.

Schritt 7 - Den Small Talk meistern:In den ersten Minuten ist Small Talk angesagt. Typischerweise werden Jugendliche zum Beispiel gefragt, wie die Hinfahrt war.Nun lautet die Devise, bloßnicht jammern, rät Hesse."Egal, wie umständlich der Weg war - es hat bestens funktioniert." Sonst kommen Bewerber schnell wehleidig herüber.Bietet der Personaler ein Getränk an, nehmen siees am besten an."Ein "Nein" wirkt unhöflich."

Schritt 8 - Nachfragen stellen: Nach dem Small Talkwird es ernst.Der Gesprächsführer sagt etwas zum Unternehmen, er will vom Bewerber ein paar Sätze zu dessen Person hören und befragt ihn. Im Anschluss werden Jugendliche oft aufgefordert, selbst Fragen zu stellen. Nunkeine parat zu haben, wirktdesinteressiert und unvorbereitet.

Mögliche Fragen sind etwa,welcher Mitarbeiter Ansprechpartner für Azubis ist und wie die Chancen stehen, nach der Lehre übernommen zu werden.Das zeigt Interesse. Keine gute Idee ist es dagegen, sich zu erkundigen, ob jeden Tag pünktlich Feierabend ist oder wie der Urlaub geregelt ist.

Schritt 9 - Zum Schluss ein Danke nicht vergessen: Geht das Gespräch dem Ende entgegen, dürfen Bewerber nachfragen, bis wanneine Entscheidung getroffen wird. Anschließendsollten sie sich für die Einladung bedanken. Das gilt selbst dann,wenn sie es bei der Begrüßung schon getan haben, sagt Hesse. Das ist höflich und hinterlässt einen positiven Eindruck.

(dpa)
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