Fehler von Führungskräften Chefs fehlt oft soziale Kompetenz

Bonn (RPO). Fachliches Wissen allein reicht auf keinen Fall: Nachwuchsführungskräfte scheitern in 90 Prozent der Fälle an fehlender sozialer Kompetenz. Darauf weist der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn hin.

Kaum ist er einen Monat im Unternehmen, hagelt es Beschwerden aus der Führungsebene, und in seiner Abteilung schnellt die Fluktuation nach oben. Ein Manko kann fehlende Führungserfahrung sein. Zwar fühlt sich jeder geschmeichelt, wenn ihm eine wesentlich attraktivere und besser bezahlte Stelle angeboten wird und traut sie sich vielleicht auch zu. Aber wenn es die erste Position mit Personalverantwortung ist, kann der Betreffende selbst noch nicht wissen, ob er führen kann oder nicht, so der Fachverlag.

Ein weiterer Grund, als Führungskraft zu scheitern, sind Schwierigkeiten mit der jeweiligen Unternehmenskultur. Schon im Umgangston kann es dabei große Unterschiede zwischen den Betrieben geben. Hinweise darauf zeigen sich möglicherweise bereits beim Vorstellungsgespräch: Schon dabei sehen Bewerber und Unternehmen oft, ob sie zusammenpassen. Das gilt zum Beispiel für das Auftreten und den Dresscode.

Andere Führungskräfte konzentrieren sich zu stark auf ihre Arbeit, ohne ihre Kollegen wahrzunehmen. Das verhindert, zwischenmenschliche Informationen wahrnehmen zu können. Chefs, die auf ihre Arbeit fixiert sind, vernachlässigen außerdem das Delegieren. Wenn sie lieber alles allein machen, belasten sie sich zu sehr mit Detailaufgaben und verzetteln sich. Erfolgreiche Führungskräfte sollten deshalb Aufgaben abgeben.

Ein häufiger Fehler von Führungskräften ist auch mangelnde Kommunikation. Unerfahrene Chefs informieren häufig nur einen Teil des Teams, der Rest geht leer aus. Oder sie kritisieren einzelne Mitarbeiter, ohne Hinweise darauf zu geben, was diese besser machen könnten.

Welche sozialen Kompetenzen Bewerber mitbringen, lässt sich in einem Bewerbungsgespräch in der Regel kaum klären. Einen umfassenderen Eindruck von den Führungsfähigkeiten bieten Assessmentcenter, in denen die Kandidaten auch in Situationen beobachtet werden, die ihren Aufgaben als Führungskraft ähneln.

(tmn)
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