Nicht bezahlt und ausgenutzt? Die Rechte der Praktikanten

Düsseldorf (RPO). Die Generation Praktikum – für viele Studenten und Absolventen ist sie Realität. Sie hangeln sich von einem unbezahlten Job zu nächsten ohne die Aussicht auf eine Festanstellung. Jetzt will die Bundesregierung die Rechte dieser Gruppe stärken. Dabei haben Praktikanten bereits Rechte, viele kennen diese nur nicht.

Diese Rechte haben Praktikanten
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Foto: Jens Schierenbeck

Düsseldorf (RPO). Die Generation Praktikum — für viele Studenten und Absolventen ist sie Realität. Sie hangeln sich von einem unbezahlten Job zu nächsten ohne die Aussicht auf eine Festanstellung. Jetzt will die Bundesregierung die Rechte dieser Gruppe stärken. Dabei haben Praktikanten bereits Rechte, viele kennen diese nur nicht.

24 Prozent aller Studenten und Absolventen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren haben Erfahrungen mit Praktika nach dem Abschluss gemacht. Das belegt eine Studie. Und die Studienergebnisse zeigen auch: Die Praktika vor dem ersten festen Job werden immer mehr.

Ohne ein Praktikum, so scheint es, geht heute gar nichts mehr. Und zweifelsohne bieten Praktika viele Vorteile. Nur wer einen Job ausprobiert, kann sagen, ob er ihm liegt oder nicht. Und bei der Arbeit lassen sich wertvolle Kontakte knüpfen. Doch oftmals sind Praktika auch enttäuschend. Etwa dann, wenn der Eindruck entsteht, als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden.

52 Prozent arbeiten unbezahlt

Denn bezahlt werden Praktikanten in der Regel nicht. Nach Angaben von Studienabsolventen werden 52 Prozent der Praktika gar nicht und nur 13 Prozent unangemessen vergütet. Die Bezahlung steigt zwar mit der Dauer der Praktika, jedoch werden selbst 54 Prozent der Langzeit-Praktikanten (sechs Monate und länger) nicht oder nicht angemessen bezahlt.

Gegen diesen Missstand will Arbeitsminister Olaf Scholz gesetzlich vorgehen. Das Bundesarbeitsministerium plant Gesetzesänderungen, die einerseits eine "angemessene Vergütung" sichern und zum anderen "das Lernen, die Weiterbildung und die Fortbildung" in den Mittelpunkt des Praktikums rücken sollen. Pikantes Detail: Laut einem Bericht des "Spiegel" werden auch Studenten und Absolventen, die in den Bundesministerien ein Praktikum machen, nicht bezahlt. Lediglich im Entwicklungshilfe-Ministerium bekommen sie eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro im Monat.

Auch Praktikanten haben Rechte

Dabei haben Praktikanten bereits gesetzlich verankerte Rechte, die die meisten von ihnen nur nicht kennen. Fairwork e.V., eine Interessenvertretung von Hochschulabsolventen für Hochschulabsolventen, hat die Rechte von Praktikanten zusammengetragen. Laut Gesetz haben Praktikanten ab einer gewissen Dauer Recht auf Urlaub, Ruhezeiten und Arbeitspausen. Worauf Prakikanten pochen können, lesen Sie im Mehr zum Thema.

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