Würden Sie das schaffen? Gängige Einstellungstests und wie Sie sie bestehen

Düsseldorf · Logik- und Persönlichkeitstests - immer mehr Unternehmen setzen bei der Auswertungen von Bewerbungen auf Einstellungstests. Welche Fragen regelmäßig gestellt werden, was dahinter steckt, und wie Sie sie lösen, erfahren Sie hier. Inklusive Selbsttest.

Knobelaufgaben für den Einstellungstest
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Knobelaufgaben für den Einstellungstest

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Foto: shutterstock/ Peshkova

Die wachsende Zahl an Bewerbungen in größeren Unternehmen sorgt dafür, dass Personaler immer speziellere Methoden als Entscheidungsgrundlage entwickeln müssen. Denn an Qualifikationen mangelt es den Bewerbern meistens nicht - Bachelor, mehrere Sprachen und Auslandsaufenthalte sind in den meisten Lebensläufen gang und gäbe. Daher nutzen die potenziellen Arbeitgeber oftmals Einstellungstests, um den optimalen Kandidaten herauszufinden. Diese können Logikfragen, Persönlichkeitstests und Aufgaben aus der täglichen Arbeit beinhalten. Wie ein Psychologe analysieren Personaler dann die Bewerber in in ihrem Charakter, ihrer Problemlösefähigkeit, Kreativität und Auffassungsgabe.

Fermi-Fragen fordern Kreativität

Bei manchen Fragen allerdings, kommt es nicht unbedingt auf das richtige Ergebnis an. Viel mehr wird analysiert, wie der Lösungsweg des Befragten aussieht. Bei diesen sogenannten Fermi-Fragen, handelt es sich um Probleme, für die es praktisch keine Daten gibt. Sie sind nach dem Kernphysiker Enrico Fermi benannt, der trotz mangelnder Informationen spontan gute Abschätzungen liefern konnte. Beispielsweise warf er während des ersten Atombombentests (Trinity-Test) Papierschnipsel in die Luft und beobachtete, wie weit diese durch die Druckwelle weggeblasen wurden. Daraus konnte er die ungefähre Sprengkraft der Bombe abschätzen, lange bevor die ersten Sensormessungen ausgewertet waren.

Wie schwer ist eigentlich New York?

Fermi-Fragen können zum Beispiel sein: Wie schwer ist New York? Oder: Wie viele Blätter werden pro Tag in Deutschland kopiert? Bei solchen Fragen sollten Sie am besten laut denken, damit Ihr Gesprächspartner Ihren Lösungsweg nachvollziehen kann. Auf die Frage, wie viele Klavier-Stimmer in Chicago leben, könnte die Argumentation beispielsweise so aussehen:

Somit haben Sie sich die Rechenoperatoren selbst hergeleitet und kommen auf das Ergebnis, dass es etwa 100 Klavierstimmer in Chicago geben müsste. Wenn Ihre Argumentation in sich stimmig ist, können Sie auch ruhig Ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Was sagt Ihr Gewissen?

Eine andere Frageform sind Gewissensfragen. Zum Beispiel: Sie fahren mit Ihrem Auto, das nur zwei Sitze hat, an einer Bushaltestelle vorbei. Dort sehen Sie eine ältere Dame, die im Sterben liegt und dringend ins Krankenhaus muss. Einen guten Freund, der einmal Ihr Leben gerettet hat und zuletzt die Liebe Ihres Lebens. Wen nehmen Sie mit? Ihre Antwort sagt sehr viel über Ihre persönlichen Einstellungen, Werte und Prioritäten aus. Sehr kreativ war ein Kandidat, der seinem Freund das Auto geliehen hat, um die ältere Dame ins Krankenhaus zu fahren und er selber hätte sich zu seiner großen Liebe gesellt.

Gehirnjogging fördert logisches Denken

Allseits beliebt sind in größeren Unternehmen auch die sogenannten Brainteaser. Das sind typische Knobelaufgaben, die man als Schüler gern im Vertretungsunterricht gelöst hat. Heute im Erwachsenenalter dreht sich bei den Textaufgaben oder Zahlenreihen aber schnell der Kopf. Mit diesen Fragen testen die Personaler vor allem Ihr räumliches und logisches Denken. Sie sollten unbedingt Ruhe bewahren, den Text in Teilschritte zerlegen und das Wesentliche nicht aus dem Auge verlieren. Bekanntes Beispiel ist die Flusssituation, bei der man eine Ziege, einen Wolf und einen Kohlkopf mit einem Boot von einer Seite auf die andere bringen muss, ohne dass sie sich gegenseitig auffressen. Wissen Sie`s?

(ham)
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