Tricks beim Bewerbungsgespräch Wie gut ist das Betriebsklima wirklich?

Düsseldorf · Eines der wichtigsten Kriterien im Beruf ist das Betriebsklima. Wer will schon zwischen mobbenden, dauergestressten oder schlechtgelaunten Kollegen sitzen? Doch wie die Atmosphäre wirklich ist, erfahren die meisten erst, wenn sie den Job schon haben. Wir geben Tipps, wie Sie dem Arbeitsklima schon im Bewerbungsgespräch auf die Schliche kommen.

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Bewerbungsgespräche sind eine heikle Sache, denn jeder will sich nur von seiner besten Seite zeigen. Das gilt vor allem für den Job-Anwärter, aber durchaus auch für den Interviewer. Denn egal, wie gut oder schlecht es in der Firma läuft, nach außen soll das Bild immer makellos sein - und ein guter Bewerber darf natürlich nicht schon beim ersten Gespräch abgeschreckt werden.

Das macht es durchaus schwierig herauszufinden, wie das Betriebsklima in einer Firma wirklich ist. Direktes nachfragen ist zwar möglich, doch eine ehrliche Antwort ist auch hier aus genannten Gründen kaum zu erwarten.

Bewerber, die mehr über ihren potenziellen Arbeitgeber erfahren wollen, müssen deshalb gewitzt aber durchaus mutig vorgehen. Fragen stellen, ist durchaus die richtige Methode, nur es kommt darauf an welche. Ist das Gespräch also an dem Teil angekommen, da der Bewerber Fragen stellen kann und soll, sollte nicht nur nach Aufgaben und Umfang des Jobs gefragt werden, sondern die Arbeitssituation subtil hinterfragt werden.

"Warum ist die Stelle frei", ist beispielsweise eine Frage, die durchaus Aufschluss geben kann: Ist das Pensum so hoch, dass es kaum zu bewältigen ist? Wurde der Vorgänger gefeuert, wenn ja, warum? Oder hat er eine Beförderung erhalten, und könnte der Job deshalb sogar eine Art berufliches Sprungbrett darstellen?

"Wie können meine Stärken in Ihrem Unternehmen gefördert werden?" - Ein gutes Unternehmen versucht seine Mitarbeiter zur Weiterentwicklung zu motivieren. Dazu gehören Fortbildungen und die Möglichkeit irgendwann beruflich weiterzukommen. Doch nicht in jeder Firma ist das auch Alltag.

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"Welche Herausforderungen erwarten mich in den ersten 90 Tagen?" - Als Anfänger genießen Mitarbeiter eine gewisse Schonfrist, schließlich muss man sich erst einarbeiten. Doch irgendwann endet sie. Dann wird es interessannt: Welche größeren Aufgaben fallen dann an? Welche Schwierigkeiten? Kann man vom Team dabei Unterstützung erwarten? Und wie setzt es sich überhaupt zusammen? Fragen wie diese geben Aufschluss darüber, was von Mitarbeitern wirklich erwartet wird, wie hoch der Leistungsdruck ist, und ob die Kollegen im Zweifel hilfbereits sind.

"Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?" - Diese Frage ist speziell, denn durch sie kann man in Erfahrung bringen, wie das Unternehmen Leistung und Karrierechancen definiert. Aber auch was vom Bewerber zukünftig optimalerweise erwartet wird, und wie die Unternehmenskultur ist. Es lohnt sich also, bei dieser Frage noch etwas nachzuhaken.

"Warum arbeiten Sie für das Unternehmen?" - Natürlich kann so eine Frage nur mit viel Fingerspitzengefühl gestellt werden. Weder darf sich der Personaler angegriffen fühlen, noch ausgefragt. Wer jedoch einen guten Moment und Ton dafür abpasst, der kann durchaus einige interessante Informationen über das Unternehmen und darüber bekommen, warum es Spaß macht dort zu arbeiten. Schweigt sich der Personaler hartnäckig aus, oder wird seltsam, sollten Bewerber durchaus skeptisch werden.

"Welchen Herausforderungen muss sich das Unternehmen derzeit stellen?"- Es mag im ersten Moment ungewöhnlich wirken, aber danach zu fragen gibt durchaus Aufschluss. Denn der Personaler wird darauf vermutlich erklären, wo das Unternehmen am Markt steht, welche Ziele angestrebt werden und mit welchen Mitteln sie erreicht werden sollen. Mit etwas Glück gibt das einen Eindruck davon, ob die Ziele realistisch sind, wie die Marke nach außen vertreten wird und, ob das Unternehmen eher wächst oder schrumpft.

(ham)
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