Sechs absolute No-Go's Was ein guter Chef niemals tun sollte

Düsseldorf · Ein guter Chef ist Vorbild, Motivator, hält Abmachungen ein und kann die Leistung seiner Mitarbeiter anerkennen. Darin sind sich Experten einig. Doch es gibt auch Dinge, die man als guter Chef auf gar keinen Fall tun sollte.

20 krasse Sprüche fieser Chefs
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Foto: Shutterstock/ ollyy

Dass Topchefs konstant Höchstleistungen erbringen ist keine Frage. Doch wenn sie ihren Job wirklich gut machen, zeichnet sie noch ein anderer Faktor aus: sie schaffen es, auch ihre Mitarbeiter zu erfolgreicher Leistung zu motivieren, und ihnen zugleich ein Gefühl von Wertschätzung zu vermitteln. Wichtige Voraussetzung für eine gelungene Zusammenarbeit ist die richtige Kommunikation. Denn die scheint zwar selbstverständlich, tatsächlich birgt sie jedoch sehr viele Fehlerquellen, die zu Frust bei den Mitarbeitern führen können. Sechs der wichtigsten Pannen, die Chefs unterlaufen können, haben wir zusammengestellt:

Den Kopf aus der Schlinge ziehen: Im Arbeitsalltag kommt es immer wieder zu spontanen Änderungen oder auch unliebsamen Situationen: Der lang ersehnte Sommerurlaub eines Mitarbeiters wird gestrichen, das neue Projekt bearbeitet nun ein Kollege mit (angeblich) mehr Erfahrung. Das kann Betroffene außerordentlich verärgern, und dazu führen, dass sie sich beim Chef beschweren, oder zumindest den Grund für die Veränderung erfahren wollen. Reagiert der dann mit Sätzen wie "das ist nicht meine Entscheidung. Die kommt von oben”, ist der Frust doppelt so groß. Denn nicht nur fehlt jede Erklärung, die Verantwortung wird dadurch auch auf andere, für den Mitarbeiter meist ungreifbare Personen, abgewälzt. Mitarbeiter, die auf diese Weise abgekanzelt werden, sind schnell in ihrem Respekt, Vertrauen und in der Bindung an das Unternehmen erschüttert. Besser: Vorgesetzte sollten sich in solchen Momenten die Zeit nehmen in Ruhe zu erklären, warum es zu dieser Entscheidung gekommen ist, und gemeinsam mit dem Betroffenen überlegen, wie es beim nächsten Mal anders laufen kann.

Ohren bei Sorgen verschließen: Dieser typische Satz zerstört jegliche Vertrauensbasis: "Das ist nicht mein Problem.” Der Vorgesetzte macht damit deutlich, dass er sich nicht für das Anliegen des Mitarbeiters interessiert, der fühlt sich in der Folge alleingelassen und oft auch überfordert. Dabei ist es besonders in schwierigen Situationen wichtig, dass der Chef Bereitschaft zur Unterstützung zeigt, oder auch mal eingreift.

Anliegen abwimmeln: "Ich bin gerade zu beschäftigt, um mich darum zu kümmern.” Selbst wenn gerade zwölf andere wichtige Dinge anstehen, mit solchen Sätzen sollte niemand abgewimmelt werden. Mitarbeiter wissen in der Regel, wann sie ihren Vorgesetzten nicht mit kleineren Dingen behelligen sollten. Deswegen sollte ein guter Chef ihnen zumindest kurz Gehör schenken, wenn sie sein Büro schon aufsuchen. Wenn das Anliegen kein Notfall ist und tatsächlich warten kann, sollte ein Ausweichtermin angeboten werden - und der dann auch wirklich eingehalten werden.

Meinungen unterdrücken: Auch mal etwas zu tun, was nicht zu 100 Prozent den eigenen Prinzipien oder Präferenzen entspricht, darum kommt wohl kaum jemand im Arbeitsalltag herum. Ein "Machen Sie es einfach!” durch den Chef fördert dabei nicht die Motivation. Werden Bedenken und Kritik von Mitarbeitern nicht zumindest in Betracht gezogen, bekommen sie das Gefühl, dass ihre Meinung nichts zählt. Ein schlechter Chef zwingt Mitarbeiter durch seine Position dazu, ungeliebte Aufgaben zu erledigen. Ein guter Chef hingegen überzeugt in einem Gespräch, in dem beide zu Wort kommen, von der Idee dahinter.

Vor den Kopf stoßen: Manche Menschen reden gerne und viel, und das auch mit ihren Vorgesetzten. Sie können zu richtigen Nervensägen werden, aber werden sie mit Sätzen wie "Sie schon wieder!" begrüßt, kann das ein viel größeres Problem schaffen: Der Mitarbeiter ist verletzt, und das wirkt sich auf die Arbeitsleistung und innere Einstellung aus. Statt den Ärger direkt zu zeigen, fragt sich ein guter Chef, ob der Mitarbeiter eventuell noch ein spezielles Problem hat, das ihn eigentlich dazu veranlasst, so häufig das Gespräch zu suchen.

Bei Fehlern anklagen: "Sie haben was getan?!” Solch ein Satz als erste Reaktion in Problemsituationen ist menschlich, sollte aber vermieden werden. Hat ein Mitarbeiter einen Fehler gemacht, ist ihm das meist selbst bewusst, oft sogar extrem unangenehm. Anklagen und verurteilen hilft hier keinem weiter. Stattdessen sollte gemeinsam nach einer Lösung gesucht und analysiert werden, was zu dem Fehler geführt hat. So ist auch sichergestellt, dass das Gleiche nicht noch einmal passiert.

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