Bewerbungs-Tipps Wie Sie eine Kündigung beim neuen Arbeitgeber erklären

Düsseldorf · Wer von seinem letzten Arbeitgeber eine Kündigung erhalten hat oder selbst kündigte, denkt oft, das könnte das Karriereende bedeuten. Aber es kann auch ein postiver Neuanfang sein - wenn die Kündigung vor dem neuen Arbeitgeber gut erklärt wird.

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Zuerst freut man sich, endlich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen zu haben. Doch dann kommt die Panik. Wie soll die Kündigung vor dem neuen Arbeitgeber am besten erklärt werden? Wichtig ist eine gute Vorbeireitung. Bewerber sollten in sich gehen und überlegen, was sie aus ihrer Kündigung lernen konnten und was beim nächsten Mal auf jeden Fall besser oder anders gemacht werden muss. Hilfreich kann dabei auch ein Gespräch mit dem ehemaligen Chef sein oder die Meinungen der Ex-Kollegen. Wichtig ist sich zu fragen, ob dieser Job wirklich passt und ob es das ist, was man tatsächlich will. Dabei ist es völlig egal, ob der Jobanwärter selbst gekündigt hat oder ob ihm gekündigt wurde.

Der Personaler in der neuen Firma wird beim Vorstellungsgespräch in jedem Fall nach den Kündigungsgründen fragen. Er interessiert sich für die genauen Hintergründe der Kündigung und möchte zum Beispiel wissen, ob sich der Bewerber überarbeitet fühlte oder der Ansicht war, unterbezahlt zu werden. Kurz: Es geht um den Frustrationsgrad.

Wenn man gekündigt wurde

Bei der Frage nach den Kündigungsgründen kommt es darauf an, der Versuchung zu widerstehen und schelchtes über die alte Firma oder den Ex-Chef zu sagen. Stattdessen ist Loyalität gefragt. Es zeugt von Größe, wenn trotz allem das Wohl des ehemaligem Unternehmens im Vordergrund steht. Während des gesamten Vorstellungsgesprächs sollte der Blick nach vorne gerichtet sein, denn es geht nicht darum, Frust abzubauen, sondern die Zweifel des Personalers aus dem Weg zu räumen. Wiedersteht der potenzielle neue Mitarbeiter der Versuchung nicht, hinterlässt er wahrscheinlich einen schlechten Eindruck, denn der neue Arbeitgeber muss damit rechnen, dass der neue Angestellte im Falle einer Kündigung ähnlich schlecht über seine Firma sprechen würde.

Nach der Kündigung - Das ist zu tun
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Wurde der Arbeitnehmer gekündigt, sollte er auch offen mit der Kündigung umgehen und nachvollziehbar erklären, wie es zu der Entlassung kam. Wenn das Fehlen von Qualifikationen, wie zum Beispiel von Computerkenntnissen, zum Rauswurf geführt haben, sollte das zugegeben werden. Bewerber müssen auf jeden Fall bei der Wahrheit bleiben, denn der Chef in Spe könnte vom wahren Kündigungsgrund aus einer anderen Quelle erfahren.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Defizite bereits ausgeglichen werden konnten. Möglich ist das zum Beispiel durch entsprechene Kurse an Volkshochschulen oder mit Hilfe der Arbeitsagentur. Diese hat in vielen Bereichen ein großes Kursangebot, in denen wichtige, fehlende Kompezenten erlernt werden können.

Wenn man selbst gekündigt hat:

Hat der Arbeitnehmer freiwillig gekündigt, sollten die Gründe für die Kündigung so positv wie möglich umschrieben werden: Bei der letzten Position ist man weit unter seinen Möglichkeiten geblieben, es gab keine neuen Herausfoderungen mehr oder keine Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln.

Wenn beim letzten Job die Chemie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht gestimmt hat, sollte das unbedingt erwähnt werden. Es ist wichtig zu betonen, dass es nicht an den Aufgabenfeldern des Jobs lag. Sollte der alte Job zu stressig gewesen sein, wurde der Jobanwärter ständig kritisiert, sollte er es am besten für sich behalten. Ansonsten gilt er schnell als unbelastbar, nicht kritikfähig und als nicht in der Lage, selbständig Konflikte zu lösen.

Am besten ist es, wenn nicht allzu lange über die Kündigung gesprochen wird. Bewerber sollten möglichst schnell den Fokus zurück auf ihre bisherigen beruflichen Leistungen legen. Wichitig ist, dass Jobkandidaten deutlich machen, warum gerade sie gut für das Unternehmen sind. Erwähnenswert ist die langjährige Mitarbeit in der vorherigen Firma ebenso wie spezielle Weiterbildungen und neu erworbene, zusätzliche Qualifikationen.

Ist die Struktur eines langfristigen Karriereplan zu erkennen, erscheint die Bewerbung auf genau diese Stelle und bei diesem Unternehmen nicht als zufällig, sondern als sorgsam durchdacht und bewusst auserwählt.

(ham)
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