Interview Neue Perspektiven dank MBA – auf internationalen Märkten

Der Berufsalltag deutscher Manager wird zusehends globaler. Doch wer im Privaten weltgewandt und offen ist, muss nicht zwingend mit den geschäftlichen Gepflogenheiten anderer Länder zurechtkommen.

Sotiris Politis wollte seine Management-Qualitäten weiter perfektionieren – und ganz nebenbei sein interkulturelles Know-how auszubauen. So entschied sich der Diplom-Kaufmann parallel zu seiner sicheren Anstellung für eine zweijährige, berufsbegleitende akademische Weiterbildung. Im Interview spricht er über den Part-Time MBA an der WHU – Otto Beisheim School of Management.

Herr Politis, wieso entschieden Sie sich für ein berufsbegleitendes Studium?

Politis Nach meinem Studium zum Diplom-Kaufmann war ich bei Henkel für den globalen Roll-out einer e-Sourcing-Applikation zuständig. Da ich das Verlangen und Bedürfnis hatte, mich nach dem Erststudium weiterzuentwickeln, mich dabei aber nicht in einem Bereich spezialisieren, sondern ein fundiertes Managementwissen erzielen wollte, habe ich mich für einen MBA entschieden. Das Programm sollte Theorie und Praxis sowie Internationalität vereinen. Ich habe berufsbegleitend studiert, um auf diese Weise die erlernten Themen in der beruflichen Praxis unmittelbar anwenden zu können. Auch das Wissen, das ich durch den Austausch mit Kommilitonen aus den unterschiedlichsten Branchen erlangen konnte, war wichtig.

Welche Art von Wissen stand in Ihrem MBA-Studium im Vordergrund?

Politis Zum einen wurde an der WHU stark auf das Thema "Management und Werte" geachtet, also auf Fragestellungen wie beispielsweise "Wie möchte ich als Führungskraft auftreten und was sind die Werte, aus denen ich meine Handlungen und Entscheidungen ableite?". Ich denke, das ist ein zentraler Punkt, der im Erststudium meist nicht berücksichtigt wird, da mehr Wert auf Theorie gelegt wird. Außerdem habe ich durch die Auslandsaufenthalte in Indien, China und den USA auch einen Einblick in Unternehmen in anderen Regionen erhalten und verstehe deren Perspektiven nun besser.

Inwiefern hat sich Ihr MBA-Abschluss auf Ihren beruflichen Erfolg ausgewirkt?

Politis Mittlerweile arbeite ich bei Bayer CropScience und bin dort für ein globales Materialportfolio zuständig, so dass der Austausch mit Kollegen und Lieferanten in anderen Ländern essentiell ist. Hier macht sich mein international ausgerichtetes MBA-Studium vor allem bezahlt. Kürzlich war ich für zwei Wochen in Indien und traf dort Lieferanten und Kollegen, um die Produktion vor Ort kennenzulernen, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen und mich mit meinen indischen Kollegen auszutauschen. Ich denke zudem, dass mein Arbeitgeber meine hohe Motivation schätzt, mich freiwillig berufsbegleitend und in meiner Freizeit weiterzubilden. Wertvoll ist auch das Netzwerk, das ich an der WHU knüpfen konnte. Ich habe nicht nur interessante Menschen mit den verschiedensten Hintergründen kennengelernt, die wie ich etwas in der Wirtschaft bewegen wollen. Viele sind in den intensiven Studientagen zu engen Freunden geworden.

(RP)
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