Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer deutlich gesunken - Teilzeitbeschäftigungen und geringfügige Beschäftigungen legen zu Stundenlohn seit 1970 etwa verfünffacht

Wiesbaden (rpo). Deutsche Arbeitnehmer haben ihren durchschnittlichen Stundenlohn in den vergangenen 34 Jahren etwa verfünffacht. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer sank im gleichen Zeitraum um rund 30 Prozent.

<P>Wiesbaden (rpo). Deutsche Arbeitnehmer haben ihren durchschnittlichen Stundenlohn in den vergangenen 34 Jahren etwa verfünffacht. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer sank im gleichen Zeitraum um rund 30 Prozent.

Das geht aus einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor, die die Statistiker am Mittwoch anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai 2004 veröffentlichten.

Den Berechnungen zufolgen stieg der durchschnittliche Bruttoverdienst eines Arbeitnehmers von umgerechnet 4 Euro im Jahr 1970 auf durchschnittlich 20 Euro im vergangenen Jahr. Der durchschnittliche Jahresverdienst vervierfachte sich nahezu von umgerechnet 7.100 Euro im Jahr 1970 auf 26.700 Euro 2003. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer sank im gleichen Zeitraum von 1.879 Stunden pro Jahr auf 1.362 Stunden 2003.

In den 14 Jahren nach der Wiedervereinigung verlangsamten sich die Entwicklungen den Statistikern zufolge jedoch: Wurden 1991 noch durchschnittlich 1.473 Stunden von jedem der rund 34,9 Millionen Arbeitnehmer geleistet, verringerte sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden der 34,1 Millionen Beschäftigten 2003 auf 1.362 Stunden. Der Bruttoverdienst nahm im gleichen Zeitraum von rund 13 Euro auf 20 Euro zu.

Auch Teilzeitbeschäftigungen und geringfügige Beschäftigungen nahmen in den vergangenen 34 Jahren deutlich zu, wie die Statistiker mitteilten. Für die Entwicklung der Durchschnittsverdienste und der Arbeitszeit von 1970 bis 2003 seien neben der gestiegenen Arbeitsproduktivität und der deutlichen Preissteigerungen auch die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit und die Ausweitung des jährlichen Urlaubsanspruchs verantwortlich gewesen. In den neunziger Jahren waren es den Statistikern zufolge dann fast nur noch konjunkturelle Einflüsse, die starke Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung und anhaltende tariflichen Angleichungsvorgänge in den neuen Ländern an das West-Niveau.

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